19. April 2024
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ibrary
Essentials

In der Ausgabe 2/2024 (März 2024) lesen Sie u.a.:

  • „Need to have”
    statt „nice to have”.
    Die Evolution
    der Daten in der Forschungsliteratur
  • Open-Access-Publikationen: Schlüssel zu höheren Zitationsraten
  • Gen Z und Millennials lieben
    digitale Medien UND Bibliotheken
  • Verliert Google seinen Kompass?
    Durch SEO-Spam werden
    Suchmaschinen zum Bingospiel
  • Die Renaissance des gedruckten Buches: Warum physische Bücher in der digitalen Welt relevant bleiben
  • KI-Halluzinationen: Ein Verwirrspiel
  • Die Technologie-Trends des Jahres 2024
  • KI-Policies und Bibliotheken: Ein globaler Überblick und Handlungsempfehlungen
  • Warum Bücherklauen aus der Mode gekommen ist
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 6 / 2023

BIOGRAFIEN
Vergessene Frauen werden sichtbar

FOTOGRAFIE
„In Lothars Bücherwelt walten magische Kräfte.“
Glamour Collection, Lothar Schirmer, Katalog einer Sammlung

WISSENSCHAFTSGESCHICHTE
Hingabe an die Sache des Wissens

MUSIK
Klaus Pringsheim aus Tokyo
Ein Wanderer zwischen den Welten

MAKE METAL SMALL AGAIN
20 Jahre Malmzeit

ASTRONOMIE
Sonne, Mond, Sterne

LANDESKUNDE
Vietnam – der aufsteigende Drache

MEDIZIN | FOTOGRAFIE
„Und ja, mein einziger Bezugspunkt
bin ich jetzt selbst“

RECHT
Stiftungsrecht und Steuerrecht I Verfassungsrecht I Medizinrecht I Strafprozessrecht

uvm

SLUB Dresden ersteigert Reisetagebuch des Straßburger Orgelbauers J. A. Silbermann bei Sotheby´s

Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) hat ein Reisetagebuch des Straßburger Orgelbauers Johann Andreas Silbermann (1712-1783) ersteigert. Darin beschreibt der Neffe von Gottfried Silbermann eine viermonatige Reise nach Mitteldeutschland und Berlin im Jahr 1741. Im Unterschied zum vollständig veröffentlichten SiIbermann-Archiv in französischem Privatbesitz blieb dieses Tagebuch bislang völlig unbekannt. Es bietet einen faszinierenden Einblick in das Musikleben kultureller Zentren in Deutschland zur Zeit Johann Sebastian Bachs.

Das mit Zeichnungen und Zeitungsausschnitten reich ausgestattete Notizbuch ist eine Fundgrube für Kultur und Wissenschaft. Auf fast 284 Seiten schildert Silbermann seine Rundreise von Straßburg über Frankfurt durch die mitteldeutschen Residenzstädte bis nach Berlin und zurück. Er beschreibt die bedeutendsten Orgeln Mitteldeutschlands und notiert sorgfältig seine Beobachtungen zum musikalischen Leben im heutigen Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Berlin. Eine von der 70köpfigen Hofkapelle unter Leitung Johann Adolf Hasses gestaltete Messe im Beisein des Königs August III. besuchte er ebenso wie Konzerte für die preußische Königin.

„Neben seinen musikalischen Erfahrungen dokumentiert das Reisetagebuch auch kulturgeschichtlich wichtige Einrichtungen wie das Grüne Gewölbe im Dresdner Schloss, das Silbermann mit dem Vivaldi-Virtuosen Johann Georg Pisendel besuchte, zeichnete und beschrieb“, freut sich Dr. Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung. Der Freistaat Sachsen, die SLUB Dresden, die Kulturstiftung der Länder und die Ernst von Siemens Kunststiftung ermöglichten gemeinsam diesen Ankauf.

„Die sensationelle Wiederentdeckung der Reiseaufzeichnungen Silbermanns ist nicht nur ein Gewinn für die Musikwissenschaft, sondern auch für die Kunst- und Landesgeschichte Kursachsens“, sagt Dr. Stephanie Tasch, Dezernentin der Kulturstiftung der Länder. „Die Sächsische Landesbibliothek als Kompetenzzentrum zur Geschichte des deutschen Orgelbaus ist der optimale Standort zur wissenschaftlichen Aufarbeitung dieses kulturellen Kleinods.“

„Ich bin sehr froh, dass diese wertvolle Schrift nun im Besitz der Sächsischen Landesbibliothek ist“, so Dr. Eva-Maria Stange, Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst. „Das Reisetagebuch von Johann Andreas Silbermann ist deshalb ein großer Gewinn für die interessierte Öffentlichkeit, weil es vor allem eine neue Sicht eines Reisenden von außen auf das Sachsen der Zeit Johann Sebastian Bachs ermöglicht. Es passt hervorragend zum Profil der Bibliothek und vervollständigt die bereits vorhandenen Werke zur Geschichte des Orgelbaus. Deshalb gilt mein großer Dank der Kulturstiftung der Länder und der Ernst von Siemens Kunststiftung, die den Ankauf der Schrift mit ihren Mitteln ermöglicht haben“, betont Stange.

Die Musikabteilung der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden bewahrt den musikalischen Schatz der königlichen Hofkapelle und späteren Semperoper, darunter die umfangreichste Vivaldi-Sammlung außerhalb Italiens. Die SLUB präsentiert das Tagebuch in ihren digitalen Sammlungen für die freie kulturelle und wissenschaftliche Nutzung.

http://slubdd.de/silbermann