25. April 2024
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In der Ausgabe 2/2024 (März 2024) lesen Sie u.a.:

  • „Need to have”
    statt „nice to have”.
    Die Evolution
    der Daten in der Forschungsliteratur
  • Open-Access-Publikationen: Schlüssel zu höheren Zitationsraten
  • Gen Z und Millennials lieben
    digitale Medien UND Bibliotheken
  • Verliert Google seinen Kompass?
    Durch SEO-Spam werden
    Suchmaschinen zum Bingospiel
  • Die Renaissance des gedruckten Buches: Warum physische Bücher in der digitalen Welt relevant bleiben
  • KI-Halluzinationen: Ein Verwirrspiel
  • Die Technologie-Trends des Jahres 2024
  • KI-Policies und Bibliotheken: Ein globaler Überblick und Handlungsempfehlungen
  • Warum Bücherklauen aus der Mode gekommen ist
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 6 / 2023

BIOGRAFIEN
Vergessene Frauen werden sichtbar

FOTOGRAFIE
„In Lothars Bücherwelt walten magische Kräfte.“
Glamour Collection, Lothar Schirmer, Katalog einer Sammlung

WISSENSCHAFTSGESCHICHTE
Hingabe an die Sache des Wissens

MUSIK
Klaus Pringsheim aus Tokyo
Ein Wanderer zwischen den Welten

MAKE METAL SMALL AGAIN
20 Jahre Malmzeit

ASTRONOMIE
Sonne, Mond, Sterne

LANDESKUNDE
Vietnam – der aufsteigende Drache

MEDIZIN | FOTOGRAFIE
„Und ja, mein einziger Bezugspunkt
bin ich jetzt selbst“

RECHT
Stiftungsrecht und Steuerrecht I Verfassungsrecht I Medizinrecht I Strafprozessrecht

uvm

Digitale Spaltung der Gesellschaft nicht vertiefen

Am Dienstagmorgen wurde die 25. Ausgabe der LEARNTEC in der Messe Karlsruhe eröffnet. Im Rahmen der Eröffnung fand eine Podiumsdiskussion zur Zukunft der Bildung statt. Podiumsgäste waren Saskia Esken, MdB und Mitglied für die SPD im Ausschuss „Digitale Agenda“, Michael Krug, Geschäftsführer 1 cc GmbH und Vorstandsmitglied bei Baden-Württemberg Connected e. V. sowie Markus Beckedahl, Journalist, Autor und Chefredakteur von netzpolitik.org. Moderiert wurde die Diskussion von Prof. Dr. Peter A. Henning, Mitglied des Kongresskomitees der LEARNTEC.

Die Zukunft der Bildung liegt in der Digitalisierung – darüber waren die Podiumsgäste sich einig. Inwieweit Deutschland momentan die richtigen Rahmenbedingungen dafür bietet, darüber gingen die Meinungen teilweise auseinander. Von den über 150 Gästen der Eröffnung, die per Live Polling befragt wurden, ob sie Deutschland als digitales Entwicklungsland sehen, beantworteten zwei Drittel diese Frage mit „ja“ bzw. „eher ja“. Gegen den Begriff „Entwicklungsland“ positionierte sich Michael Krug. Dies ist dadurch gekennzeichnet, dass es entweder nicht die Kompetenz oder keine finanziellen Ressourcen hätte, um eine Entwicklung voranzutreiben. Beides wäre in Deutschland aber nicht der Fall. Als Beispiel führte er an, dass von den 600 Millionen Euro, die der Bund im letzten Jahr für den Breitband-Ausbau zur Verfügung gestellt hat, nur fünf Millionen Euro abgerufen wurden. Dies ließe auf eine gewisse Behäbigkeit gegenüber Veränderungen schließen und hier wäre die Politik gefragt. Krug weiter: „Heerscharen von Politikern beschäftigen sich mit einer Maut, die für die gesellschaftliche Entwicklung völlig uninteressant ist. Besser wäre es, hier den Ausbau der Netze stärker voranzutreiben.“ Denn das Vorhandensein moderner Netz-Infrastruktur ist die Grundlage jeglicher Digitalisierung.

Saskia Esken sprach sich dafür aus, keine digitalen Analphabeten heranzuziehen, indem man die digitale Spaltung der Gesellschaft noch vertieft. Sie erläuterte, dass die Gesellschaft bereits jetzt in Menschen mit gutem Zugang zu digitalen Angeboten und kompetentem Umgang und diejenigen, die nur als Konsumenten, wenn überhaupt, im Netz unterwegs sind, unterteilt sei. Digitale Bildung in Schule und Hochschule ist daher enorm wichtig. Die Digitalisierung stelle nicht nur einen technologischen Wandel dar, sondern beeinflusse die Art des gesellschaftlichen Zusammenlebens, betonte Esken.

Markus Beckedahl beschrieb die derzeitige Situation, in dem er zuspitzte: „Wo wir in Deutschland noch reden und über Hindernisse lamentieren, haben beispielsweise die Briten schon eine Million Mini-Computer an Schüler verteilt.“ In diesem Zusammenhang wies er daraufhin, dass die Digitalisierung der Bildung durch rechtliche Rahmenbedingungen ausgebremst wird. Dies geschehe beispielsweise, wenn Lehrende digitale Inhalte ablehnen, weil sie Angst vor etwaigen Urheberrechtsklagen haben. Er verwies auf den Rahmenvertrag zur Vergütung von Ansprüchen für Nutzungen nach § 52a UrhG an öffentlichen Hochschulen, der der Kultusministerkonferenz seitens der VG Wort im letzten Jahr abgerungen worden war und bezeichnete diesen als „realitätsfern“.

Die LEARNTEC als die Nummer 1 in digitaler Bildung erlebte an ihrem Eröffnungstag regen Zuspruch seitens der Besucher. Insbesondere die Key Note von Elliott Masie im Kongress stieß mit rund 500 Teilnehmern auf großes Interesse.

Am zweiten Messetag gibt es neben Messe und Kongress beispielsweise die Fachtagung „Digitale Schule der Zukunft und neue Multimediaempfehlungen für Schulen“. Dazu eingeladen haben das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg und der Städtetag Baden-Württemberg. Eröffnet wird die Fachtagung durch die Kultusministerin von Baden-Württemberg Dr. Susanne Eisenmann.

www.learntec.de