18. April 2024
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Essentials

In der Ausgabe 2/2024 (März 2024) lesen Sie u.a.:

  • „Need to have”
    statt „nice to have”.
    Die Evolution
    der Daten in der Forschungsliteratur
  • Open-Access-Publikationen: Schlüssel zu höheren Zitationsraten
  • Gen Z und Millennials lieben
    digitale Medien UND Bibliotheken
  • Verliert Google seinen Kompass?
    Durch SEO-Spam werden
    Suchmaschinen zum Bingospiel
  • Die Renaissance des gedruckten Buches: Warum physische Bücher in der digitalen Welt relevant bleiben
  • KI-Halluzinationen: Ein Verwirrspiel
  • Die Technologie-Trends des Jahres 2024
  • KI-Policies und Bibliotheken: Ein globaler Überblick und Handlungsempfehlungen
  • Warum Bücherklauen aus der Mode gekommen ist
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 6 / 2023

BIOGRAFIEN
Vergessene Frauen werden sichtbar

FOTOGRAFIE
„In Lothars Bücherwelt walten magische Kräfte.“
Glamour Collection, Lothar Schirmer, Katalog einer Sammlung

WISSENSCHAFTSGESCHICHTE
Hingabe an die Sache des Wissens

MUSIK
Klaus Pringsheim aus Tokyo
Ein Wanderer zwischen den Welten

MAKE METAL SMALL AGAIN
20 Jahre Malmzeit

ASTRONOMIE
Sonne, Mond, Sterne

LANDESKUNDE
Vietnam – der aufsteigende Drache

MEDIZIN | FOTOGRAFIE
„Und ja, mein einziger Bezugspunkt
bin ich jetzt selbst“

RECHT
Stiftungsrecht und Steuerrecht I Verfassungsrecht I Medizinrecht I Strafprozessrecht

uvm

Literarischer Nachlass von Leo Perutz online zugänglich

Deutsches Exilarchiv 1933-1945 ermöglicht Zugriff auf Manuskripte und bisher unveröffentlichte Familienkorrespondenz des Schriftstellers

Zum Geburtstag des österreichischen Schriftstellers Leo Perutz am 2. November macht das Deutsche Exilarchiv 1933-1945 breite Teile seines digitalisierten Nachlasses online zugänglich. Leo Perutz (1882-1957) war zu seiner Zeit einer der erfolgreichsten und meistgelesenen österreichischen Schriftsteller, bis er nach der Annexion Österreichs das Land im Juli 1938 verlassen musste und über Italien nach Palästina auswanderte. In Palästina bestritt er seinen Lebensunterhalt als Versicherungsmathematiker, ein Beruf, in dem Perutz auch zuvor schon gearbeitet und geforscht hatte. Ein schriftstellerischer Erfolg blieb nach seiner Flucht ins Exil weitgehend aus. Seine fast durchgängig vorhanden kalendarischen Tagebuchaufzeichnungen (1909-1957) verfasste Perutz in der um 1900 populären sogenannten Gabelsberger Kurzschrift. Die Einträge geben Einblick in die literarische Produktion Perutz‘ und politische Ereignisse. So nahm Perutz in seinem Tagebuch schon am 3. März 1938, 10 Tage vor dem Ereignis, die Annexion Österreichs mit den Worten „Finis Austriae“ vorweg.

Perutz‘ umfangreiches Oeuvre wurde seit Ende der 1980er Jahre wiederentdeckt und neu aufgelegt. Es umfasst Novellen, Erzählungen, Theaterstücke, Reiseberichte, Dramen und Romane. Neben historischen Romanen „Die dritte Kugel“ (1915), „Der Marques de Bolibar“ (1920) und „Turlupin“ (1924) schrieb Perutz auch Unterhaltungsromane, wie „Zwischen neun und neun“ (1918), „Der Meister des Jüngsten Tages“ (1923) sowie den Bestseller „Wohin rollst Du, Äpfelchen“ (1928), von dem Ian Flemming, der berühmte James-Bond Autor schrieb: „Das Wort Genie hat längst durch Missbrauch an Wert und Sinn verloren, sonst hätte ich das Buch als einfach genial bezeichnet.“

Die beiden letzten Werke an denen er in Israel arbeitete, erschienen erst kurz vor seinem Tod bzw. posthum: „Nachts unter der steinernen Brücke“ (1957), „Der Judas des Leonardo“ (1959).

Sein Nachlass, der sich seit 1986 im Exilarchiv der Deutschen Nationalbibliothek befindet, umfasst Manuskripte zu fast allen Romanen und auch zu bislang unveröffentlichten bzw. unvollendeten Werken. Hinzu kommt eine umfangreiche Korrespondenz, darunter bislang noch unveröffentlichte Familienbriefe. Mit den jetzt weltweit zugänglichen Digitalisaten und Archivalien, darunter auch den Tagebüchern, bietet der Nachlass von Leo Perutz zahlreiche Anknüpfungspunkte für die Wissenschaft, sich seinem Werk und seiner Biografie zu nähern und neue Perspektiven auf Leo Perutz zu entwickeln.

Digitalisierter Nachlass von Leo Perutz
Online verfügbare Digitalisate im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
https://portal.dnb.de/opac/moveDown?currentResultId=partOf%3D982013469%26any%26 online&categoryId=dnb.dea.archivalien