24. April 2025
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In der Ausgabe 2/2025 (März 2025) lesen Sie u.a.:

  • Educause AI Landscape Study:
    KI in Bildungs-
    einrichtungen
  • Transparente Daten für vertrauens-
    würdiges maschinelles Lernen
  • Open Research Management:
    Eine neue Jisc-Studie
  • Thema-Klassifikation und Bibliodiversität
  • IFLA Report: Library Leadership –
    Führen im Bibliothekswesen
  • Leitfaden für zukunftsfähige
    bibliografische Datenbanken
  • Data Literacy/Datenkompetenz:
    Wie integrative Gemeinschaften
    den Unterschied machen
  • Neurodiversity in Bibliotheken:
    Wege zu einer inklusiven Arbeitskultur
  • Bibliotheken und Social-Media Forschung
  • Clarivate führt abonnementbasierten Zugang für Bibliotheken ein
  • KI-generierte Bücher
    in Öffentlichen Bibliotheken
u.v.m.
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Altes aus der Krebsforschung –
ZB MED digitalisiert historische Quellen zur Onkologie

Digitalisat aus dem Werk "Radiumtherapie" von Wickham und Degrais aus dem Jahr 1910. Die Bildtafel zeigt einen Patienten mit einem epitheliomatösen Tumor vor und nach einer Radiumtherapie.

Die Digitale Sammlung Onkologie von ZB MED – Informations­zentrum Lebenswissenschaften umfasst derzeit 117 überwiegend urheber­rechtsfreie Werke. Sie wird suk­zessive weiter ausgebaut. Ein Großteil der Sammlung besteht aus europäischen Dissertationen des 19. und 20. Jahrhunderts, die an keiner anderen Stelle online zugänglich sind.

Ein Werk wird in der Regel nach einer Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Schöpfers urheber­rechtsfrei. Die meisten digitalisierten Titel der Sammlung Onkologie geben daher den Stand der Forschung bis etwa zum frühen 20. Jahrhundert wieder. Da Strahlen- und Chemotherapie erst später weiterentwickelt und genutzt wurden, befassen sich die Werke noch sehr viel stärker mit der Chirurgie als Behandlungsmethode.

Ebenfalls größtenteils unbekannt waren Krebsauslöser, die wir heute kennen. Über die Ursachen wurde meist noch spekuliert. Das Werk „Der Krebs” von Dr. Max Birnbaum aus dem Jahr 1899 nennt beispielsweise als mögliche Auslöser der Geschwulstkrankheiten Krankheitserreger, verschmutztes Wasser oder Erbanlagen. Als einzige bewährte Therapie empfiehlt er die möglichst frühzeitige Operation.

Den Weg zu moderneren Behandlungsmethoden zeigt ein Titel aus dem Jahr 1910 auf, der erst im vergangenen Jahr urheberrechtsfrei wurde: eine Übersetzung des französischen Standardwerkes zur Radiumtherapie der Mediziner Wickham und Degrais. Sie schildern darin ausführlich ihre eigenen Experimente und Beobachtungen – auch in Abbildungen. Das Werk ist den Pionier:innen der Radiumforschung Pierre und Marie Curie gewidmet.

Für die aktuelle Forschung spielt die historische Sichtweise eine bedeutende Rolle. Dies lässt sich an den hohen Zugriffszahlen auf die Digitalen Sammlungen von ZB MED ablesen. Das Informationszentrum verzeichnet dafür jährlich drei bis vier Millionen User. Alle Digitalisate entsprechen den Standards der DFG-Praxisregeln „Digitalisierung“. Dies betrifft beispielsweise konservatorische Maßnahmen, das Erheben von Metadaten, die Herstellung der Digitalisate oder auch die digitale Langzeitarchivierung.

Weiterführende Links:

Ausgewählte Titel aus der Digitalen Sammlung Onkologie:

www.zbmed.de