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15. Juni 2025
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In der Ausgabe 3/2025 (Mai 2025) lesen Sie u.a.:

  • Die unheimliche Begegnung der
    KI-Art: Wie Menschen im Alltag mit Sprachmodellen umgehen
  • KI-Kompetenz als Kernaufgabe wissenschaftlicher
    Bibliotheken
  • Data Literacy: Datenkompetenz –
    von der Hochschule in den Job
  • Maschinelles Lernen im Auskunfts-
    und Informationsdienst:
    Analyse virtueller Chat-Anfragen
  • FAIRer Datenaustausch in der Wissenschaft: Warum der Weg noch steinig ist
  • Wissenschaftliches Publizieren im Umbruch: Teilen von Wissen und Prestige
  • Wie wirkt sich Open Science
    auf die Wirtschaft aus?
  • Wie vertrauenswürdig ist das Internet
    für Jugendliche im Zeitalter der KI?
  • Gefälschte Publikationen und
    institutionelle Retraction-Welle
  • Die Magie der Bücherschränke:
    eine Oase in der Bücherflut
  • Metrik-Sonifikation: Transformation
    von bibliometrischen Daten
    zur Vermittlung in Klangform
  • Gefährdung der Bibliotheksfinanzierung: die geplante Auflösung des IMLS und ihre Folgen
  • Nachhaltige Bibliotheken als
    Resilienz-Anker der Zukunft:
    ökologische Verantwortung,
    soziale Gerechtigkeit und
    strategische Partnerschaften
u.v.m.
  fachbuchjournal

Großartige Ergänzung des Nachlasses Hans von Bülow

145 Briefe des Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow ersteigert

Jüngst lud die Autographenhandlung Stargardt zur Frühjahrsauktion, bei der die Staatsbibliothek zu Berlin 145 Briefe des Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow erwarb und so seinen Nachlass aufs Beste ergänzen konnte. 103 dieser Briefe richtete Bülow (1830–1894) an seine Mutter, einen an seinen Vater, 35 sandte er seiner Schwester Isidora und sechs seinem Schwager Viktor von Bojanowski. Er verfasste die Briefe, welche über 550 beschriebene Seiten umfassen, in den Jahren 1850 bis 1884. Nur fünf der Briefe sind unvollständig.  

„Der Musikwissenschaft stellen wir mit dieser Erwerbung einen wahren Schatz zur Verfügung – noch sind zwei Drittel dieser Briefe Hans von Bülows unveröffentlicht, und ihre Auswertung wird vermutlich so manch neue Erkenntnis hervorbringen.“ erklärt Barbara Schneider-Kempf, Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz.  

In der Musiksammlung der Staatsbibliothek zu Berlin wird der Nachlass Hans von Bülows verwahrt und, wann immer möglich, erweitert. Derzeit umfasst er 50 Kästen und ist damit recht umfangreich. Die verschiedenen Teile des Nachlasses wurden im Lauf vieler Jahre zusammengetragen: Ein großer Teil wurde der Bibliothek im Jahr 1911 von seiner Witwe Marie geschenkt, in den Jahren 1916 und 1926 wurden einzelne Brief aus dem Antiquariatshandel gekauft sowie 1935 das handschriftliche Bestandsverzeichnis zum Nachlass direkt von der Familie Bülow erworben. Heute umfasst der Nachlass 18 Bände Kompositionsautographe, einen Band einer Skandinavischen Konzertreiseskizze aus dem Jahr 1882, über 1.600 Briefe sowie eine Musikbibliothek mit Notendrucken aus dem Besitz Hans von Bülows, darin zahlreiche handschriftliche Eintragungen des Musikers. Ergänzt wird der Nachlass durch Zeitungskritiken und Programme. Besonders auffällig ist ein Schaukasten mit Bülows Totenmaske und seinen bereits zu Lebzeiten modellierten Händen.  

Hans von Bülow war sowohl als Dirigent wie auch als Pianist berühmt und bedeutend. In jungen Jahren stand er in enger Beziehung zu Franz Liszt, dessen Tochter Cosima er 1857 heiratete, und zu Richard Wagner, der später die von Bülow geschiedene Cosima ehelichte. Von 1864 bis 1885 wirkte Bülow als Hofkapellmeister in München, Hannover und Meiningen. In seinen Meininger Jahren arbeitete er eng mit Johannes Brahms zusammen und feierte mit dem Orchester große Konzerterfolge. Von 1887 bis 1893 formte er als erster Chefdirigenten des Berliner Philharmonischen Orchesters auch diesen Klangkörper zu einem Spitzenorchester.  

In dem noch unveröffentlichten Brief an seinen Vater, verfasst im Herbst 1850, legt Hans von Bülow in höchster Erregung dar, dass er soeben nach Zürich gegangen, ja geflohen sei, um dort von Richard Wagner musikalisch ausgebildet zu werden. Dafür verließ er Berlin und Leipzig, wo er auf Wunsch des Vaters Jura studierte hatte. - Die über einhundert Briefe an die Mutter behandeln sehr ausführlich seine Konzertreisen als Pianist und Dirigent durch Deutschland und viele europäische Länder sowie seine amtliche Tätigkeit als Hofkapellmeister in Hannover und Meiningen. Zwölf Briefe stammen von seiner triumphal begonnenen, jedoch in einem Desaster endenden Reise durch den Osten der USA in den Jahren 1875/1876, andere von seinen Konzertreisen nach England und Russland. Mit großer Offenheit schreibt Bülow immer wieder über sich selbst und seinen Gesundheitszustand, er beschreibt seine Lektüre und kommentiert politische Begebenheiten.