24. April 2024
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Essentials

In der Ausgabe 2/2024 (März 2024) lesen Sie u.a.:

  • „Need to have”
    statt „nice to have”.
    Die Evolution
    der Daten in der Forschungsliteratur
  • Open-Access-Publikationen: Schlüssel zu höheren Zitationsraten
  • Gen Z und Millennials lieben
    digitale Medien UND Bibliotheken
  • Verliert Google seinen Kompass?
    Durch SEO-Spam werden
    Suchmaschinen zum Bingospiel
  • Die Renaissance des gedruckten Buches: Warum physische Bücher in der digitalen Welt relevant bleiben
  • KI-Halluzinationen: Ein Verwirrspiel
  • Die Technologie-Trends des Jahres 2024
  • KI-Policies und Bibliotheken: Ein globaler Überblick und Handlungsempfehlungen
  • Warum Bücherklauen aus der Mode gekommen ist
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 6 / 2023

BIOGRAFIEN
Vergessene Frauen werden sichtbar

FOTOGRAFIE
„In Lothars Bücherwelt walten magische Kräfte.“
Glamour Collection, Lothar Schirmer, Katalog einer Sammlung

WISSENSCHAFTSGESCHICHTE
Hingabe an die Sache des Wissens

MUSIK
Klaus Pringsheim aus Tokyo
Ein Wanderer zwischen den Welten

MAKE METAL SMALL AGAIN
20 Jahre Malmzeit

ASTRONOMIE
Sonne, Mond, Sterne

LANDESKUNDE
Vietnam – der aufsteigende Drache

MEDIZIN | FOTOGRAFIE
„Und ja, mein einziger Bezugspunkt
bin ich jetzt selbst“

RECHT
Stiftungsrecht und Steuerrecht I Verfassungsrecht I Medizinrecht I Strafprozessrecht

uvm

Handschrift der Berliner Staatsbibliothek nach Tel Aviv zurückgegeben

Berlin - Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat heute eine hebräische Handschrift aus der Staatsbibliothek zu Berlin an die Bibliothek "Beit Ariella" in Tel Aviv zurückgegeben. Es handelt sich dabei um einen 1793 verfassten Talmud-Kommentar, der vor etwa zehn Jahren aus der öffentlichen Bibliothek in Israel gestohlen wurde. Die Staatsbibliothek hatte das Manuskript im Februar 2000 in Unkenntnis dieses Umstands von einem renommierten Antiquar für ihre Orientabteilung angekauft. Dieser hatte es erworben, nachdem es 1999 auf einer Auktion in New York keinen Käufer gefunden hatte.

Nur durch Zufall konnte die Handschrift als die in Tel Aviv vermisste identifiziert werden: Nach dem Erwerb fertigte die Staatsbibliothek zu Berlin für das Institute of Microfilmed Hebrew Manuscripts (IMHM), Jerusalem, routinemäßig einen Mikrofilm der Handschrift an. Bei der Bearbeitung des Films stellte der damalige Leiter dieses Instituts fest, dass bereits ein Mikrofilm der Handschrift in seinem Archiv vorhanden war, der von der Beit Ariella Bibliothek stammte. Eine Überprüfung ergab, dass es sich bei dem in der Staatsbibliothek unter der Nummer Hs. Or. 13533 inventarisierten Manuskript tatsächlich um eines von neun aus der Tel Aviver Bibliothek gestohlenen Büchern handelte. Aufgrund dieser Vorgeschichte der Handschrift, die für die Beit Ariella Bibliothek von großem historischem, kulturellem und emotionalem Wert ist, entschied die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, das Werk so rasch wie möglich zurückzugeben.

Die Handschrift "Sefer Avodat ha-Levi"
Der Talmud-Kommentar "Sefer Avodat ha-Levi" wurde 1793 in Berlin von Israel Yehuda ben Uri Segal Reis verfasst. Die 184 Blatt umfassende Handschrift ist mit einem dekorierten Titelblatt versehen, was für einen Talmud-Kommentar wie für andere hebräische theologische Schriften wegen des Bilderverbots nach jüdischem Gesetz nicht üblich war. Neben der kolorierten figürlichen Illustration selbst ist die Nennung des Illustrators eine Besonderheit. Sein Name steht in lateinischer und hebräischer Schrift (Cossman Riess / Kosman Riess Halevi) unterhalb der Säulen des gemalten Torbogens, der das Hauptmotiv der Titelseite bildet.

Die Orientabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin Die Staatsbibliothek zu Berlin ist die größte wissenschaftliche Universalbibliothek Deutschlands. Die Sammlungen ihrer Orientabteilung gehören zu den bedeutendsten ihrer Art in Europa. Mit etwa 600.000 Bänden Druckschriften und einem umfangreichen Zeitschriftenbestand bieten sie herausragendes Primär- und Sekundärmaterial zu allen Aspekten Afrikas und Asiens (außer Ostasien). Zu ihrem Aufgabenbereich zählt daher unter anderem die Erwerbung und Erschließung von Literatur aus und über Israel (sowie Hebraistik und Judentum allgemein). Besondere Beachtung verdienen jedoch die Handschriftensammlungen, die einmalige Originale von Afrika bis Ost- und Zentralasien ebenso umfassen wie eine der größten Sammlungen von Handschriftenkopien auf Mikrofilm weltweit. Deutschlandweit besitzt die Staatsbibliothek zu Berlin den größten Bestand an hebräischen Handschriften.