Bibliotheksverband begrüßt Forderung des Bundespräsidenten:
Bibliotheken auf die politische Tagesordnung!

Berlin - In seiner Festrede zur Wiedereröffnung der Anna Amalia Bibliothek am 24.Oktober in Weimar würdigte Bundespräsident Horst Köhler Deutschlands Bibliotheken als "unverzichtbares Fundament in unserer Wissens- und Informationsgesellschaft" und als "ein Pfund, mit dem wir wuchern müssen", wies aber auch auf politische Versäumnisse hin und befand, dass "Bibliotheken auf die politische Tagesordnung gehören".

Mit großer Freude begrüßt der Deutsche Bibliotheksverband die Worte des Bundespräsidenten. Um die Leistungsfähigkeit der Bibliotheken für die Bildung und Kultur zu stärken, setzt sich der Bibliotheksverband für ein bundesweites, auf Länderebene verankertes Bibliotheksgesetz ein. Er hat dazu ein Mustergesetz entworfen, das in Kürze zur Diskussion gestellt wird. Darin wird die Bibliothek als öffentliche Pflichtaufgabe des Staates festgeschrieben und ihre Existenz durch staatliche Mittel gesichert, um so den Bürgern Anspruch auf qualitative Dienstleistungen der Bibliothek und den Zugang zu Informationen in allen medialen Formen zu gewährleisten. Vorgestern kündigte der kulturpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Jörg Schwäblein, nach der Rede des Bundespräsidenten an, dass für Thüringen ein Bibliotheksgesetz auf den Weg gebracht werde. Auch in anderen Bundesländern erzielte der Bibliotheksverband hierzu bereits gute Fortschritte.

Der Bundespräsident bedauerte in seiner Rede, dass in Deutschland die strategische Verankerung der Bibliotheken als Teil der Bildungsinfrastruktur fehlt. Auch der Bibliotheksverband fordert: Bibliotheken müssen als entscheidende Kultur- und Bildungsorte in die nationale Bildungsplanung einbezogen werden. Wie gut die Bildungspartnerschaft zwischen Schulen und Bibliotheken funktioniert, zeigen die zahlreichen Initiativen, die auf Grundlage entsprechender Kooperationsvereinbarungen in den letzten Jahren in vielen Bundesländern entstanden sind. Mit der entsprechenden Ausstattung kann sich der Beitrag der Bibliotheken zum schulischen und lebensbegleitenden Lernen ganz beträchtlich erhöhen.

Kooperationsvereinbarungen "Schule und Bibliothek" Die Vereinbarungen in neun Bundesländern können auf der dbv-Website nachgelesen werden: http://www.bibliotheksverband.de/vereinbarungen.html

Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) Im Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) sind ca. 2.000 Bibliotheken aller Sparten und Grössenklassen Deutschlands zusammengeschlossen. Der gemeinnützige Verein dient der Förderung des Bibliothekswesens und der Kooperation aller Bibliotheken. Sein Anliegen ist es, die Wirkung der Bibliotheken in Kultur und Bildung sichtbar zu machen und ihre Rolle in der Gesellschaft zu stärken. Zu den Aufgaben des dbv gehört auch die Förderung des Buches und des Lesens als unentbehrliche Grundlage für Wissenschaft und Information, sowie die Förderung des Einsatzes zeitgemäßer Informationstechniken.

Kontakt: Deutscher Bibliotheksverband e.V.
Prof. Dr. Gabriele Beger, Vorsitzende


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