eLearning - eine Standortbestimmung anhand von Projekten und Produkten


Abstracts

1 Einleitung
2 Die Entwicklung - Projekte und Good-Practice-Beispiele
3 eLearning-Produkte - Ihr Einsatz und ihre Nutzung
4 Zusammenfassung und Ausblick

von Dieter Schwartz

1 Einleitung

Die Integration von eLearning in die Lehre verfolgt das Ziel, die Präsenslehre und das Selbststudium zu bereichern.1 eLearning ist an Hochschulen auf zwei Ebenen ein hoch aktuelles Thema: Einerseits ist es Gegenstand der Forschung, andererseits erfordert eLearning eine technische und didaktische Infrastruktur.2 In der ersten (wissenschaftlichen) Ebene stehen die Lehrstühle in der Verantwortung, in der zweiten (operativen) Ebene kommt Einrichtungen wie Datenverarbeitungszentrale, Medienzentrum oder Hochschulbibliothek eine neue Aufgabe zu. Anhand einer historischen Rückschau der Entwicklungen wird eine Standortbestimmung für den Bereich eLearning vorgenommen, aus der anschließend diese neuen Aufgaben aus Sicht einer Fachhochschulbibliothek umrissen werden sollen.

2 Die Entwicklung - Projekte und Good-Practice-Beispiele

2.1 US-amerikanische Entwicklung - Hype Cycle des eLearnings

Die Entwicklungsschritte im Bereich eLearning können in einem Hype Cycles3 zusammengefasst (Vgl. Abb. 1). Der Graph basiert auf so genannten Stützstellen, die die Sichtbarkeit von eLearning-Entwicklungen - in dem Hype Cycle als "visibility" gekennzeichnet - in den Jahren 1996 bis 2003 beschreiben. Diese Sichtbarkeit wird beispielsweise durch einschlägige Publikationen oder unternehmensspezifische Entwicklungen nachgezeichnet.


Abbildung 1: eLearning Hype Cycle

Die Entdeckung eines neuen Themas

Ohne den Hype Cycle vollständig und in allen Einzelheiten beschreiben zu wollen, steht am Anfang sicherlich die Diskussion um den Einsatz von "neuer" Technik in der akademischen Lehre. An dieser Stelle seien beispielhaft die zwei Publikationen "Using Information Technology to Enhance Academic Productivity" aus dem Jahre 1995 und "Integrating Lectures and Electronic Course Materials" aus dem Jahre 1997 aufgeführt.4

Die beiden Titel deuten bereits an, wodurch die einsetzende Diskussion geprägt wurde. Im Wesentlichen können zwei Thesen herausgearbeitet werden, die diesen Diskussionsprozess anheizten. Die erste These prognostizierte eine grundlegende Veränderung im Bereich Lernen und Lehren durch die Informationstechnologie. Ebenso wie mit dem Buchdruck eine Revolution der Informationsverbreitung erfolgte, werde auf der Grundlage der Informationstechnologie ein grundlegender Entwicklungssprung erfolgen. Colleges und Universities griffen diese neuen Instrumente auf; dies geschah nicht zuletzt auch aufgrund der Furcht, dass andere Anbieter den Bildungsmarkt erobern könnten.

Die zweite These ging davon aus, dass - ebenfalls durch die rasante Entwicklung im IT-Bereich getragen - der Bedarf an elektronischen Lehr- und Lernprogrammen exponentiell steigen und der Markt gleichzeitig die Finanzinstrumente bereitstellen werde, um eine "Industrie" entstehen zu lassen. Dieser letzte Aspekt wurde insbesondere durch die Prognose aus dem White Paper "The Knowledge Web" von Merrill Lynch getragen, die ein Marktvolumen für "knowledge enterprises" von 53,3 Billionen USD bis zum Jahre 2003 vorhersagte.5

Auf und Ab einer Entwicklung

Der Hype Cycle erreicht sein Maximum in den Jahren 1999/2000. Nach dem steilen Anstieg und einer Überschätzung der realen Möglichkeiten folgt ein nahezu ebenso rasches Nachlassen des Interesses am eLearning bis zum Jahre 2002. Diese zyklische Entwicklung kann u. a. durch die Unternehmensgeschichte von DigitalThink nachgezeichnet werden, einem auf eLearning spezialisierten Unternehmen. DigitalThink wurde im Jahre 1996 gegründet und war eines der ersten Unternehmen, das Lernwilligen Unterricht über das Internet anbot und dabei Online-Tutoren einsetzte. Der Aktienkurs des Unternehmens stürzte von 89,44 USD im Jahre 2000 auf 1,34 USD im Jahre 2002 ab.6 Der Aktienkurs von DigitalThink entwickelte sich damit gemäß einer allgemeinen Entwicklung in dieser Zeit: Viele Dotcom-Unternehmen erlebten in den Jahren 1999 bis 2001 einen Höhenflug, erlitten aufgrund der geplatzten Spekulationsblase in den Jahren 2002/2003 jedoch starke Verluste.

Eine ähnliche Entwicklung vollzog das Unternehmens NYU online, einem Ableger der renommierten New Yorker Universität und zugleich die erste For-Profit Organisation einer US-amerikanischen Hochschule. Einer Pressemitteilung wurde folgende Selbstdarstellung des Unternehmens entnommen: "NYUonline provides best-of-breed elearning to leading corporations worldwide. NYUonline brings a new level of education and training to corporations by combing the teaching excellence of New York University with the most advanced elearning technology."7 Neben dem eigenen Anspruch der Hochschule werden auch die euphorischen Erwartungen transportiert, die mit dem elektronischen Lernen in dieser Zeit verbunden waren. Die Schließung von NYU online im Jahre 2001 liefert letztlich ein Beispiel für eine allgemeine Abwärtsentwicklung im Bereich des elektronischen Lernens.8

Tiefpunkt der Entwicklung

Im Jahre 2002 wird der Tiefpunkt der Entwicklung erreicht. Dies kann u.a. durch Publikationen belegt werden, die eine kritische Bilanz zum Einsatz von eLearning im Hochschulbereich zogen. Es sei beispielhaft an dieser Stelle die Publikation "The Promise and the Reality of Distance Education" angezeigt, die im Oktober 2002 erschien und in der eine Reihe von eLearning-Projekten an US-amerikanischen Hochschulen untersucht wurden. Im Jahre 2004 wurde der Report "Thwarted Innovation. What Happened to e-Learning and Why" publiziert, der insbesondere Gründe für das Scheitern von eLearning-Projekten auflistete. Der Report fasste Ergebnisse aus einem Evaluierungsprojekt zusammen, das im Sommer 2001 startete und eLearning-Aktivitäten an verschiedenen US-amerikanischen Hochschulen betrachtete.9

Neues Produktivitätsniveau und aktuelle Entwicklungen

Die Phase "Plateau of Productivity" sieht man in dem Hype Cycle für das Jahr 2004 festgelegt. Der Übergang auf ein neues Produktivitätsniveau soll beispielhaft anhand der Entwicklung eines Kursmanagementsystems nachgezeichnet werden. Eines der bekanntesten Kursmanagementsysteme war WebCT, das im Jahre 2006 in das Blackboard Learning System integriert wurde.10 WebCT wurde ursprünglich an der University of British Columbia (UBC) entwickelt; die Anfänge zur Entwicklung eines Web-basierten Kurssystems (web-based course tools) reichen dabei bis in das Jahr 1995 zurück. Ausgangspunkt für die Entwicklung von WebCT war die Vorstellung, dass Studienerfolg und Zufriedenheit der Studierenden durch die Bereitstellung von Web-basierten Studienunterlagen gesteigert werden könnten. Im Jahre 1997 erfolgte die Ausgründung des Spin-off Unternehmens WebCT Educational Technologies Corporation. Der rasante Aufstieg des Unternehmens kann anhand der Verbreitung und Nutzung des Produktes WebCT nachvollzogen werden: Das System wurde im Jahre 1999 an 700 Universities und Colleges in 36 Ländern eingesetzt, im Jahre 2004 wurde die Nutzung auf 2.500 Hochschulen in 80 Ländern ausgeweitet; die Nutzerzahlen stiegen in diesem Zeitraum von anfänglich rd. 2 Millionen auf über 10 Millionen Studierende an. Die Integration von WebCT in das Portfolio von Blackboard Inc. kann als eine Marktbereinigung oder Marktkonzentration angesehen werden, die das neue Produktivitätsniveau kennzeichnet.11

Wenn man die jüngere Entwicklung betrachtet, also den Zeitraum nach dem Jahre 2004, erscheint in Publikationen der Begriff "Web 2.0", unter dem eine Reihe von interaktiven Elementen des Internets firmieren. In Zusammenhang mit dem Begriff "Web 2.0" entstand auch der Begriff "User Generated Content". "User Generated Content" oder "User Driven Content" steht dabei für Inhalte, die nicht vom Anbieter eines Web-Angebots, sondern von dessen Nutzern erstellt werden.

Das neue Produktivitätsniveau ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass "virtuelle" Kooperationen zwischen unterschiedlichen Bildungseinrichtungen erfolgen, die Lehr- und Studieninhalte über das Internet bereitstellen.12 Über das Portal Academic Earth werden Vorlesungen von Professoren des Massachusetts Institute of Technology (MIT), der Universitäten Berkeley, Harvard, Princeton, Stanford und Yale angeboten.13 Die Vorlesungen stehen als Online-Videos kostenlos im Web zur Verfügung. Das Spektrum reicht von Vorlesungen aus dem Bereich Astronomy über History bis Religion.


Abbildung 2: Lecture in academic earth14

Die Vorlesung (Course) "Introduction to Biomedical Engineering" von Mark Saltzman/Yale University umfasst beispielsweise 25 Kurseinheiten (Vgl. Abb. 2).15 Der Mitschnitt einer Kurseinheit (Lecture) dauert rd. 45 Minuten. Auf den Internetseiten werden zur Vorlesung außerdem Klausuraufgaben sowie Musterlösungen bereitgestellt.

Neben Academic Earth gibt es auch Online-Vorlesungen bei iTunes U und YouTube EDU.16 In den USA und Kanada startete iTunes U als spezieller Bereich in Apples Downloadshop iTunes im Jahre 2007. Ende 2008 konnte Apple für den Start von iTunes U vier Universitäten in Deutschland gewinnen.17 Auf der Plattform YouTube finden sich seit Anfang 2009 hauptsächlich Vorlesungsmitschnitte, Präsentationen und Interviews mit Wissenschaftlern. Das neue Produktivitätsniveau ist also dadurch gekennzeichnet, dass Inhalte in unterschiedlichen Formaten und auf unterschiedlichen Plattformen bereitgestellt werden.

2.2 Bundesdeutsche Entwicklung - Förderprogramme und Entwicklungsprojekte

In Deutschland wurden unterschiedliche Phasen eines Hype Cyle durchlaufen. Man kann jedoch davon ausgehen, dass die Entwicklung im Vergleich zu den USA um ca. 2 Jahre verzögert einsetzte und der Tiefpunkt 2006 durchschritten wurde.

Die Entdeckung eines neuen Themas

In der anfänglichen Diskussion wurde ebenfalls ein grundlegender Einfluss des eLearnings auf die Entwicklung der bundesdeutschen Hochschulen prognostiziert. Fast alle überregionalen deutschen Hochschul- und Wissenschaftsgremien haben zur Integration verschiedener Informations- und Kommunikations­­technologien in die Hochschullehre Stellung genommen bzw. Empfehlungen verabschiedet.18 Geschäftsmodelle für eLearning-Dienste und -Produkte wurden entwickelt und deren Einbettung im Hochschulbereich erörtert. Die Bertelsmann Stiftung gab beispielsweise im Jahre 2000 den Titel "Studium online - Hochschulentwicklung durch neue Medien" heraus, in dem ein Szenario für die Universität im Jahre 2005 entwickelt und die Finanzierung virtueller Studiengänge thematisiert wurden.19 Dieser letzte Aspekt wurde in dem Buch "e-Learning - Märkte, Geschäftsmodelle, Perspektiven" noch stärker in den Focus gestellt.20 In dieser Publikation wurden "prägnante" Geschäftsmodelle und mehrere Praxisbeispiele zum erfolgreichen Einsatz von eLearning in Deutschland vorgestellt.

Auf und Ab einer Entwicklung

Von 2000 bis 2004 wurde die Weiterentwicklung der Informationstechnik in den Hochschulen im Rahmen verschiedener Förderprogramme unterstützt.21 Dazu zählten neben dem wohl bekanntesten Programm "Neue Medien in der Bildung" beispielsweise auch die Projekte "Notebook-University" und "Virtuelle Fachhochschule". Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat mit diesem Programm einen Anschub für die Entwicklung digitaler Lehr- und Lernmaterialien gegeben. Während über die Förderinitiative "Notebook-University" das Ziel verfolgt wurde, die Bereiche multimediales Lernen und Funkvernetzung (Wireless Local Area Network - WLAN) miteinander zu verbinden, führte die Diskussion über die virtuelle Hochschule in den Bundesländern zu einer Reihe von unterschiedlichen Realisierungskonzepten.

Im Jahre 2000 wurde die Gründung einer "Virtuellen Deutschen Universität" vorgeschlagen.22 Fast zeitgleich erfolgte die Gründung mehrerer virtueller Hochschulen in Form von z.T. länderübergreifenden Kooperationen. Als ein Zusammenschluss verschiedener Hochschulen ist beispielsweise die Virtuelle Hochschule Bayern (vhb) entstanden, die ihren Betrieb 2000 aufgenommen hat. Die Virtuelle Hochschule Bayernfördert und koordiniert die Entwicklung und den Einsatz von bedarfsgerechten online-Lehrangeboten an den bayerischen Hochschulen. Der Online-Studienbetrieb der Virtuelle Fachhochschule (VFH), ein Zusammenschluss von 7 Fachhochschulen aus 6 Bundesländern, wurde 2001 aufgenommen. Im Jahre 2003 erfolgte die Ausgründung der oncampus GmbH und damit die Grundsteinlegung für Vermarktungsaktivitäten von Qualifizierungsangeboten.

Die Gründung von virtuellen Hochschulen in der Bundesrepublik in den Jahren 2000/2001 unterstreicht das gestiegene Interesse am eLearning.23 Demgegenüber muss der Rückgang der Besucherzahlen der eLearning-Fachmessen als ein Anzeichen für ein Nachlassen des Interesses gewertet werden. Die erste LearnTec, als Europäischer Kongress und Fachmesse für Informations- und Bildungstechnologie, fand im Jahre 1992 in Karlsruhe statt. Nach einem anfänglichen Anstieg verzeichnete die LearnTec einen Rückgang der Besucherzahlen (2003: 9.000, 2004: 8.700, 2005: 8000). Mit nur noch 170 Ausstellern (2007: 270; 2008: 220) erreichte die LearnTec im Jahre 2009 einen quantitativen Tiefpunkt. Die VDI nachrichten erkannten und analysierten bereits im Jahre 2004 diese Abwärtsentwicklung.24 Für die beiden Bildungsmessen LearnTec und didacta wurde festgestellt, dass die eLearning-Branche - nicht zuletzt aufgrund der allgemein nachlassenden eLearning-Euphorie - auf dem Rückzug ist. Es wurde insbesondere hervorgehoben, dass sich die Anbieter computergestützter Wissensvermittlung von den Träumen des unbegrenzten virtuellen Lernens verabschiedet haben.

Neues Produktivitätsniveau

Nach Durchschreiten eines Tiefs wird gemäß des Hype Cycle ein neues Produktivitätsniveau erreicht. Das neue Niveau ist durch neue Technologien und Produkte gekennzeichnet. So hat beispielsweise der Begriff "Web 2.0" ebenfalls Einzug in Deutschland gehalten und in Fachpublikationen sind zahllose Produkte und Projekte aus dem Bereich eLearning beschrieben. In einer Publikation aus dem Jahre 2006 wurden Good-Practice-Beispiele des Digitalen Lernens aufgeführt. Die Autoren haben rund zehn Beispielen aus dem umfangreichen Angebot von eLearning-Lösungen ausgewählt, die als hochwertige, anwenderbezogene und vor allem als besonders innovative Lernangebote angesehen werden können.25

Das neue Produktivitätsniveau ist schließlich dadurch gekennzeichnet, dass bei Entwicklern und Anwendern Erfahrungen zum Einsatz von DV-technischen Systemen vorliegen. Aufgrund dieses neuen Erfahrungshorizontes wechseln mittlerweile deutsche Hochschulen die bisher eingesetzten Lernplattformen.26 Die gegenwärtige Ausgestaltung des Produktivitätsniveaus soll nachfolgend anhand von Produktbeschreibungen vorgenommen werden.

2.3 Kostenfreie und kostenpflichtige eLearning-Angebote

Auf dem deutschen Bildungsmarkt sind eine Reihe von kostenpflichtigen und kostenfreien eLearning-Angeboten zu finden. Im nachfolgenden werden zwei Beispiele beschrieben. Als kostenfreies Angebot findet man an der Technischen Universität Clausthal zahlreiche Vorlesungen in Form von Online-Videos. Die Struktur dieses Angebotes unterscheidet sich jedoch vom zuvor vorgestellten Vorlesungsangebot der Plattform academic earth. Der Benutzer hat bei diesem Angebot einen dreigeteilten Bildschirm mit folgenden Elementen:

In der Abbildung 3 ist diese Fensteranordnung am Beispiel der Vorlesung Konstruktionselemente III von Prof. Dr.-Ing. Dietz wider gegeben. Es wird also eine Vorlesung (mit Bild und Ton des Professors) präsentiert, in der eine Entwicklung von Folieninhalten (mit handschriftlichen Ergänzungen) erfolgt (Vgl. Abb. 4). Der klassische Ablauf einer Vorlesung wird somit als Video eingefangen.


Abbildung 3: Vorlesung als online-Video

Abbildung 4: Entwicklung von Vorlesungsinhalten

Vom Verlag Wiley-VCH wird unter der Plattform WileyPlus das "Praktikum Anorganische Chemie" angeboten.27 Das Praktikum enthält rd. 200 Videos von chemischen Experimenten und wurde an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) von Prof. Dr. Nesper entwickelt. In diesem System werden in Form einer tabellarischen Übersicht (Beschreibung der Experimente, Videosequenz) verschiedene Experimente aufgelistet (Vgl. Abb. 5).

Hydrogensulfat-Sulfat-Gleichgewicht Umsetzung von Barium- und Strontiumsalzen mit konz. Schwefelsäure zu löslichen Hydrogensulfaten

Bengalische Feuer Metallnitrate färben die Flamme bei der Oxidation von Zucker mit Kaliumchlorat

Abbildung 5: Übersicht der angebotenen Experimente (Auszug)


Abbildung 6: Versuchsaufbau zur Darstellung von NO

Aus der Übersicht kann ein Experiment ausgewählt und dann als Videosequenz gestartet werden. In dem Video wird der Versuchsaufbau erläutert und der Ablauf einer Reaktion kann in seinen Einzelheiten nachvollzogen werden (Vgl. 6). Zu den Experimenten liegen neben den Beschreibungen in der Übersicht weitere beschreibende Erläuterungen vor.28

Mit diesem Produkt von WileyPlus wird eine geschlossene Sammlung von Experimenten angeboten. Der Vorzug dieses Produktes liegt darin, dass ein zeitaufwendiger Aufbau eines Versuchs entfällt und die z. T. gefährlichen Experimente aus dem Bereich der Anorganik beliebig oft am Bildschirm wiederholt werden können.

3 eLearning-Produkte - Ihr Einsatz und ihre Nutzung

3.1 Allgemeines

Im folgenden Kapitel sind einige Beschreibungen von eLearning-Produkten aus dem technisch-naturwissenschaftlichen Bereich zu finden, die an der Hochschule in Münster eingesetzt werden. eLearning-Produkte können auf Grundlage einer Reihe von Kriterien charakterisiert werden. Hierzu zählen die Unterscheidung zwischen kommerziellen und nicht-kommerziellen Angeboten oder die Art der DV-technischen Einbindung in eine eLearning-Umgebung. Von eLearning-Produkten werden sicherlich umfangreiche Interaktionsmöglichkeiten auf verschiedenen Ebenen erwartet. Wenn man diesen letzten Aspekt aufgreift, können auch elektronische Bücher, die beispielsweise in elektronischen Bibliotheken und Fachportalen bereitgestellt werden, der Palette der interaktiven Produkte zugeordnet werden. Diese Zuordnung ist gerechtfertigt, da eBooks Funktionalitäten anbieten, die - wie u.a. das Beispiel WileyPlus in Kap. 3.3 zeigen wird - auch in komplexeren eLearning-Systemen zu finden sind.

eBooks werden beispielsweise über die Plattform Knovel Library29 zur Verfügung gestellt. In diesem Portal sind elektronische Bücher zu technischen und naturwissenschaftlichen Themengebieten zu finden. Dies Portal umfasst darüber hinaus interaktive Elemente, so genannte "live charts", die über entsprechende Icons im Text des elektronischen Buches gekennzeichnet sind. Es werden u. a. interaktive Tabellen und Grafiken angeboten.


Abbildung 7: Equation Plotter

Mit dem so genannten Equation Plotter, der ebenfalls als "live chart" angeboten wird, sind im Wesentlichen zwei Funktionen verbunden. Zum einen werden Punkte, die in einem X-Y-Diagramm zu finden sind, als Zahlenwerte in die entsprechende Tabelle automatisch übertragen. Zum anderen wird ein neuer Y-Wert errechnet, falls man einen X-Wert in der Tabelle ändert hat; der Graph der Funktion wird aktualisiert. Der Equation Plotter ermöglicht den Export und die Druckausgabe von Daten und Graphen. Der Benutzer hat mit diesem interaktiven Feature die Möglichkeit, über die Veränderung von Tabellenwerten und Diagrammen ein Verständnis für mathematische Funktionen zu gewinnen.

3.2 Vorlesung zur Statistik

3.2.1 Auswahl und Bereitstellung des Produkts

Da in technisch-naturwissenschaftlichen Bereichen statistische Untersucherungen durchgeführt werden, ist Statistik ein wichtiges Element innerhalb der Ingenieur-Ausbildung. Über die Hochschulbibliothek wurden zwei Produkte zu diesem Bereich aus dem breiten Angebotsspektrum ausgewählt. Es wurden zum einen das Produkt "Statistik - interaktive Multimedia-Software" (Vgl. Abb. 8) und zum anderen das Produkt "Methodenlernbaukasten" eingehender untersucht.30 Beide Produkte stellen eine Einführung in die Statistik bereit und ermöglichen das selbständige Erkunden und Erproben statistischer Verfahren anhand interaktiver Experimente und Simulationen.


Abbildung 8: Struktur des Kurses

Abbildung 8: Struktur des Kurses

Die Wahl fiel letztlich auf den Methodenlehre-Baukasten (MLBK), der als interaktives Lehr-Lernprogramm zur Statistik in einem Verbundprojekt zwischen Norddeutschen Universitäten realisiert wurde. Der MLBK stellt Lerninhalte kapitelweise zur Verfügung (z.B. Statistik I, Datenerhebung); die Kapitel dieses "elektronischen Buches" wurden für die Nutzung am Bildschirm aufbereitet und insbesondere durch interaktive Elemente erweitert. So findet man beispielsweise interaktive Features, mit dessen Hilfe Tabellenwerte und Funktionsgraphen miteinander verknüpft werden. (Vgl. Abb. 9). Ein derartiges Feature wurde bereits als "live charts" der Knovel Library vorgestellt (Vgl. Kap. 3.1).


Abbildung 9: Interaktive Übung im MLBK

Da das Web-basierte System in unterschiedliche Fachrichtungen (u. a. Wirtschaftswissenschaft, Medizin) untergliedert ist, sind in einigen Lektionen des Lernprogramms fachspezifische Fragestellungen und Anwendungsbeispiele zu finden. Das Produkt wird campusweit bereitgestellt, ein Zugriff von zuhause ist möglich.

3.2.2 Nutzungsstatistiken

Eine Nutzungsstatistik kann auf der Grundlage von Daten erstellt werden, die man auf Anfrage vom Host erhält. So kann beispielsweise eine Statistik generiert werden, die die Nutzung einzelner Kapitel für einen Zeitraum von zwölf Monaten wiedergibt (Vgl. Abb. 10).


Abbildung 10: Zugriffszahlen auf einzelne Kapitel im MLBK31

Eine weitere Differenzierung der Nutzung bis auf die Ebene der Studierenden ist möglich und für den Lehrenden beispielsweise im Rahmen der Bewertung des Studienverlaufs von Interesse. Für eine Bibliothek, die den MLBK im Auftrag eines Fachbereichs bereitstellt, ist dagegen in erster Linie die Gesamtzahl der Zugriffe und die Nutzungsintensität während des Jahres (Vorlesungszeit Winter-/Sommersemester, Vorlesungsfreie Zeit) von Interesse. Man kann festhalten, dass - aufgrund der vergleichsweise hohen Zugriffszahlen - die Einführung des Systems als Erfolg gewertet werden kann. Als Erfolg kann insbesondere auch gewertet werden, dass das Produkt innerhalb der gesamten Hochschule Anwendung findet.32

3.3 Vorlesungen zur Physik und zur Chemie

3.3.1 Struktur und Inhalt des Produkts

Mit Hilfe von Web-basierten Lehrbüchern, die mit multimedialen Lernhilfen und Trainingsmöglichkeiten (Web-Companion) verbunden sind, können Lehrveranstaltungen effektiver gestaltet und didaktisch verbessert werden. Der Verlag Wiley-VCH stellt mit WileyPlus eine elektronische Plattform bereit, in der rd. 150 Buchtitel zur Verfügung stehen.


Abbildung 11: WileyPlus - eBook mit Web-Companion

Das System eröffnet unterschiedliche Sichten für Studierende und Lehrende. Im Hauptmenü "Read, Study & Practise" finden Studierende das komplette Lehrbuch und sämtliche multimedialen Hilfsprogramme. Hinter "Assignment" verbergen sich die Online-Übungen, im "Gradebook" können die Studierenden ihren persönlichen Lernfortschritt bei den Online-Übungen einsehen. Für den Kursleiter (Instructor) gibt es zusätzlich die Menüpunkte "Course Admin" (Verwaltung des Kurses) und "Class Section Info" (Verwaltung der Kursteilnehmer und der Kursunterlagen). Über das System werden zudem Hilfsmittel zur Vorbereitung der Vorlesung (im Menü "Prepare and Present") und zur Erstellung von Kursunterlagen bereitgestellt (Vgl. Abb. 11).

Während die Studierenden lediglich die Web-Seiten mit den Ergebnissen der eigenen Online-Übungen im "Gradebook" einsehen können, hat der Kursleiter Zugriff auf die Übungsergebnisse aller Teilnehmer. Es besteht also die Möglichkeit, Statistiken zur Bewertung des eigenen Lernerfolgs (Sicht der Studierenden), aber auch zum Vergleich verschiedener Studienjahrgänge (Sicht der Lehrenden) zu erzeugen.

3.3.2 Befragung der Studierenden

Im Sommersemester 2008 wurde das Produkt WileyPlus im Rahmen der Vorlesung "Physik" und im Wintersemester 2008/2009 im Rahmen der Vorlesung "Organische Chemie" eingesetzt. Es wurden die deutschsprachigen Titel Physik/Haliday und Organische Chemie/Vollhardt freigeschaltet. Der Einsatz dieser eLearning-Umgebung wurde in Studierenden-Befragungen durch die Bereichsbibliothek untersucht. Die beiden Testläufe können als Erfolg gewertet werden, da über die Bibliothek ein Produkt angeboten wurde, dass in DV-technischer Hinsicht stabil läuft und dessen Einsatz - so ein Ergebnis der Befragung - in Zukunft weiterhin von den Studierenden gewünscht wird.

3.4 Übungsaufgaben zur Analogelektronik

3.4.1 Allgemeines

Die bisher vorgestellten Produkte wurden über die Bibliothek erworben und im Rahmen von Vorlesungen eingesetzt. Nachfolgend wird ein eLearning-Angebot vorgestellt, das als Eigenproduktion am Fachbereich entwickelt wurde und als Ergänzung oder Vertiefung der Vorlesung betrachtet werden kann. Das Produkt ist dadurch gekennzeichnet, dass es nicht in einer eLearning-Plattform oder in einem ausgewählten IP-Kreis bereitgestellt wird, sondern über das Web frei zugänglich ist. Im Gegensatz zu den anderen Produkten, die eine Vorlesung "breit" abdecken, besteht das nachfolgende Angebot aus Übungsaufgaben, die speziell den Bedürfnissen der Studierenden Rechnung trägt.

3.4.2 Struktur und Inhalt des Produkts

Insbesondere mit Hilfe von Übungsaufgaben wird versucht, die Vorlesungsinhalte aus den Bereichen "Grundlagen der Analogelektronik" zu vertiefen.33 Dazu werden Beispielaufgaben bereitgestellt. Die Studierenden sollen zunächst versuchen, ohne Hilfestellung eine Lösung zu errechnen; falls eine Beantwortung der Fragen nicht eigenständig gelingt, kann den angebotenen Hinweisen und Lösungsansätzen gefolgt werden.

Nachfolgend ist ein Beispiel für eine Übungsaufgabe wiedergegeben, bei der die Widerstände für eine Operationsverstärker-Schaltung berechnet werden sollen. Die Aufgabe besteht aus einem Text, in dem die technischen Randbedingungen festgelegt sind, und den sich daran anschließenden Fragen; Der Text wird durch einen Schaltplan veranschaulicht (Vgl. Abb. 12).


Abbildung 12: Interaktive Übungsaufgabe

Abbildung 13: Interaktive Übungsaufgabe (mit Hilfestellung)

Die berechneten Antworten können von den Studierenden in vorgegebene Lösungsfelder eingetragen werden, so dass die Zahlenwerte automatisch geprüft und kommentiert werden. Als Hilfestellungen für die Studierenden werden sowohl Erläuterungen zur grundsätzlichen Wirkungsweise der Schaltung und als auch die Formeln angeboten, mit deren Hilfe eine Berechnung erfolgen muss. In Abbildung 13 ist die Aufgabe mit der dazugehörigen Hilfestellung wider gegeben.

Über die Nutzung der einzelnen Module kann keine quantitative Aussage gemacht werden, da keine Zugriffsstatistiken erstellt werden. Das Angebot stößt jedoch, insbesondere im Rahmen der Klausurvorbereitung, auf gute Resonanz bei den Studierenden.

4 Zusammenfassung und Ausblick

Wenn man die Entwicklungen im Bereich eLearning betrachtet, kann man einzelne Phasen identifizieren, wie sie auch für andere technologieorientierte Märkten bekannt sind. Der Hype in den USA wurde durch engagierte Unternehmer und Erfinder getragen, die mit rosigen Gewinnerwartungen auf einem nicht existenten eLearning-Markt auftraten. Die Entwicklung wurde von der allgemeinen Dotcom-Euphorie dieser Jahre angeheizt.34

Aufgrund der Betrachtung der US-amerikanischen Entwicklung kann man sicherlich zu dem Schluss kommen, dass die Hauptmotivation für die Nutzung von Online-Kursen in der Kompensation für nicht geschaffte Leistungspunkte im Präsenzstudium liegt: Der Druck der Studieneingangstests an US-amerikanischen Hochschulen erzwingt die virtuelle Nachhilfe, die Anforderungen des Bachelors erzeugen also die Nachfrage für die virtuelle Lehre. Vor diesem Hintergrund kommt man zu der ernüchternden Bilanz, dass in erster Linie pragmatische Gründe für den Einsatz von eLearning-Angeboten eine Rolle spielen, und nicht die didaktischen Möglichkeiten und Vorteile dieser neuen Lehrform.35

Ganz allgemein kann sicherlich festgehalten werden, dass Studierende ihre Karriere an der Reputation der Hochschuleinrichtung ausrichten. Die Wahl des Studienortes orientiert sich an der Frage, ob eine Einrichtung die eigene Karriere noch in 20 Jahren unterstützten kann. Die Frage, welche Studieninhalten und Lernformen angeboten werden, spielt eine untergeordnete Rolle. Dies erklärt auch, warum ein Rückgriff auf "alte" Einrichtungen erfolgt und Studierende in den USA bis zu 3.000 USD ausgeben, um einen Kurs zu besuchen, statt ein Buch für 49,95 USD zu kaufen oder einen kostenlosen Internet-Kurs zu besuchen.

Wenn man auf die im Ausland gewonnenen Erfahrungen aufsetzen möchte, um den Übergang von der Projektphase auf ein stabiles Produktivitätsniveau zu erreichen, müssen eLearning-Konzepte die aktuellen Entwicklungen der nationalen und internationalen Hochschulpolitik (u.a. Einführung von Studiengebühren, Hochschulfreiheitsgesetz in NRW) berücksichtigen. Insbesondere die These bleibt zu hinterfragen, der zufolge das hochschulspezifische Profil durch einen Mix aus klassischen Lehr-/Lernangeboten nachhaltig geschärft werden kann. Neue Medien und moderne Informationstechnik werden schon heute in Hochschulen eingesetzt und sie werden eine weitere Verbreitung finden. Diese technische Entwicklung muss also zwangsläufig zu einer Verwässerung des angestrebten hochschulspezifischen Profils führen.

Die Projektbeschreibungen machen deutlich, dass die Bibliothek bisher eine Marktsichtung durchführte und dabei ein Vergleich unterschiedlicher Produkte erfolgte. In diesem Zusammenhang wurden u. a. Nutzungsanalysen erstellt und Benutzerbefragungen zu eLearning-Medien durchgeführt. Diese produktorientierte Aufgabe einer Bibliothek grenzt sich gegen jene Aufgaben ab, die eine DV-technische Betreuung (Software-Installation, Hosting/Updating, Testing etc.) umfassen oder organisatorische sowie inhaltliche Unterstützung bei der Erstellung von eLearning-Modulen beinhalten (Anlegen, Gestalten und Umsetzen von Kursen etc.). Auch für diese produktionsbezogenden Aufgaben einer Bibliothek findet man Verfechter und Gegner in Bibliotheken und Hochschulleitungen.36

Aufgrund der Marktsichtung kann man feststellen, dass das neue Produktivitätsniveau durch zwei Elemente gekennzeichnet wird: Zum einen werden kostenfreie Angebote im Web angeboten, die den kostenpflichtigen Angeboten in ihrer Qualität der Inhalte und ihrer Professionalität der Erstellung nicht nachstehen. Des weiteres gibt es eine Reihe von Verlagen, die mit dem Erwerb des kostenpflichtigen Printmediums auch den Zugang zu elektronischem Material einräumen, und damit den Buchkäufern den Zugriff auf ein elektronisches Parallelangebot kostenfrei eröffnen.

Zum anderen erfolgt die Abkehr von großen eLearning-Systemen und die Ausrichtung auf Angebote, die speziell auf die Wünsche der Studierenden zugeschnitten sind und der Leistungsfähigkeit der Hochschuleinrichtung angemessen ist. Das neue Produktivitätsniveau scheint also durch eine so genannte Miniaturisierung gekennzeichnet, da moderne Produktionstechnik an jedem Arbeitsplatz bereitsteht und damit Professoren und Studierende als Hersteller und Konsumenten von Inhalten auftreten.

Zum Schluss bleibt also festzuhalten, dass eLearning ebenso wie andere technische Innovationen offensichtlich den typische Trajektoren folgt, nämlich Durchführung von Versuchen und Experimenten, Ausweitung auf eine Gruppe von Anwendern und anschließend breite Verbreitung und damit allgemeine Anerkennung dieser Technik.


Autor

Dr. Dieter Schwartz

ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fachhochschulbibliothek Münster

Bereichsbibliothek Steinfurt
Stegerwaldstraße 39
48565 Steinfurt
dieter.schwartz@fh-muenster.de


Anmerkungen

1. Vgl. Schulmeister, R.: eLearning: Einsichten und Aussichten. München 2006. S. 3-4.

2. Vgl.: Hoyer, H.; Berkel, Th.: Strategische Überlegungen zum Einsatz von eLearning an Hochschulen. In: eLearning in Deutschland. Berlin 2006. S. 231-240.

3. Es werden folgende Bereiche unterschieden: Technology Trigger, Peak of Inflated Expectations, Trough of Disillusionment, Slope of Enlightenment und Plateau of Productivity. - Zum Hype Cycle vgl. u. a.: Kruse, Kevin: The State of e-Learning: Looking at History with the Technology Hype Cycle.
<http://www.e-learningguru.com/articles/hype1_1.htm>

4. Massy, William F.; Zemsky, Robert: Using Information Technology to Enhance Academic Productivity.
<http://net.educause.edu/ir/library/html/nli0004.html>

Anderson, T.: Integrating Lectures and Electronic Course Materials. In: Innovations in Education and Training International, 34(1997) 1, S. 24-31.

5. Vgl. u. a. Merril Lynch: The Knowledge Web. Part 4: Corporate e-Learning - Feeding the Hungry Minds. 23. Mai 2000. <http://internettime.com/itimegroup/MOE4.PDF>

6. Für das Geschäftsjahr 2001 erhöhte Digital Think die Umsatzerwartungen von 60 Millionen auf 65 Millionen USD. Das Unternehmen wurde im März 2004 vom Unternehmen Convergys Corporation übernommen, das u. a. in den Bereichen Customer Management und Information Management tätig ist. Bei der Übernahme belief sich der Aktienkurs auf ungefähr 2,40 USD. Vgl.: Digital Think´s Lernsysteme sind gefragt. In: Handelsblatt, 18.07.2001.
<http://www.handelsblatt.com/archiv/digitalthink-s-lernsysteme-sind-gefragt;441601>

7. NYUonline Selects Drake Associates to Provide Consulting Services. 24 September 2001.
<http://drakeassociates.com/resources/NYU.htm>

8. Vgl.: Scott, C.; Carnevale, D.: Debating the Demise of NYUonline - Did the venture go under because of the changing economy or bad decisions? In: The chronicle of higher education/Section: Information Technology, 14.12.2001.
<http://chronicle.com/free/v48/i16/16a03101.htm>

9. Der Report von Robert Zemsky und William F. Massy hat im Rahmen einer 15-monatigen Untersuchung sechs Institutionen näher betrachtet. Im Report wurde eine ernüchternde Bilanz gezogen: "The entrepreneurs' enthusiasm produced too many new ventures pushing too many untested products - products that, in their initial form, turnes out not to deliver as musch value as promised ... the hard fact is that e-elearning took off before people realy knew how to use it."
<www.irhe.upenn.edu/Docs/Jun2004/ThwartedInnovation.pdf>

10. Blackboard Inc. ist ein Software-Unternehmen und wurde 1997 gegründet.

11. Viele weitere Lernplattformen wurden auf dem Markt eingeführt. Eine Untersuchung geht von 171 Systemen aus. Vgl. dazu: Schulmeister, R.: Lernplattformen für das virtuelle Lernen. München 2003.

12. Zur Beschreibung des eLearning Hype Cyle vgl.: Quelle: Hoyer, H.; Berkel, Th.: Strategische Überlegungen zum Einsatz von eLearning an Hochschulen. In: eLearning in Deutschland. Berlin 2006. S. 233-240.

13. Mit einer so genannten offenen Kursware, also mit kostenfreien Vorlesungsinhalten, experimentierte das MIT bereits im Jahre 2002. - Über Academic Earth werden Vorlesungen verschiedener Hochschulen angeboten.
<http://academicearth.org/>

14. Saltzman, Mark: Introduction to Biomedical Engineering. Biomechanics and Orthopedics (cont). Lecture 19 of 25. <http://academicearth.org/lectures/biomechanics-orthopedics-2>

15. Die Kursinhalte reichen von Themen wie "What is Biomedical Engineering", über "Genetic Engineering" und "Cell Culture Engineering" bis "Biomechanics and Orthopedics" und "Biomedical Engineers and Artifical Organs". Im Rahmen der 18. Lecture Biomechanics and Orthopedics werden beispielsweise die Begriffe Elastizität und Viskosität erläutert sowie entsprechende Meßmethoden vorgestellt.

16. www.youtube.com/edu

17. iTunes ist ein Multimedia-Verwaltungsprogramm. Vgl.: iTunes U: Uni-Vorlesungen über das Internet. In Chip online, 13.01.2009.
<http://www.chip.de/news/iTunes-U-Uni-Vorlesungen-ueber-das-Internet_34299534.html>

18. Vgl. beispielsweise: Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien (Neue Medien) in der Hochschullehre. Hochschulrektoren-Konferenz (HRK 111/96). - Einsatz der neuen Medien in Lehre und Forschung. Hochschulrektoren-Konferenz (HRK 2/98). - Empfehlungen zur Nutzung neuen Medien für die Ausbildung an Hochschulen. Ges. f. Informatik 1997. - Empfehlungen zur Hochschulentwicklung durch Multimedia in Studium und Lehre. Wissenschaftsrat (Drs. 3536/98). - Neue Medien im Hochschulbereich. Hochschul-Informations-System (Hannover B3/2002).

19. Studium online - Hochschulentwicklung durch neue Medien. Hrsg. von Bentlage, Ulrike. Gütersloh, 2001.

20. Vgl. u. a.: Encarnacao, José L.: Die Hochschule auf dem Weg ins E-Learning-Zeitalter. In: E-Learning: Märkte, Geschäftsmodelle, Perspektiven. Hrsg. von Ulrike Bentlage. Gütersloh, 2002. S. 21-55.

21. Vgl.: Jechle, Th.; Markowski, K.; Dittler, U.: E-Learning - Entwicklungsstand an Hochschulen. In: eLearning in Deutschland. Berlin 2006. S. 189-206.

22. Die Vorstellung der damaligen Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, bestand darin, dass die "Virtuelle Deutsche Universität" mit Hilfe des Internets Lehrangebote bereitstellt, die von allen Hochschulen der Bundesrepublik gemeinsam gestaltet und getragen werden. Vgl.: Bildungsministerin will "Virtuelle Deutsche Universität" gründen. In: heise online, 02.07.2000.
<http://www.heise.de/newsticker/Bildungsministerin-will-Virtuelle-Deutsche-Universitaet-gruenden--/meldung/10384>

23. Zur Entwicklung der Virtuellen Hochschule Baden-Württemberg heißt es beispielsweise: "Die Ergebnisse und Erfahrungen des Programms Virtuelle Hochschule Baden-Württemberg (1998-2004), stellen die wesentliche Grundlage und den Anstoß für Entwicklungen zum Einsatz neuer Medien in der Lehre der Hochschulen des Landes Baden-Württemberg dar."
<http://www.virtuelle-hochschule.de/ueberblick/>

24. Vgl.: Bildungsmessen: Die Kölner "didacta" ist für Wirtschaftsunternehmen ein lukratives Geschäft. Die Karlsruher "Learntec" gibt sich weltoffen. In: VDI nachrichten, 13.02.2004.
<http://www.vdi-nachrichten.com/vdi-nachrichten/aktuelle_ausgabe/akt_ausg_detail.asp?cat=4&id=14953>

25. Vgl. die Projektbeispiele in: eLearning in Deutschland. Berlin 2006.

26. "Inzwischen setzt schon ein Revirement ein: Hamburg verlässt WebCT und geht zu Olat über [...] Uni Wien lässt Blackboard fallen und geht zu Fronter über. Niedersachsen bevorzugt einheitlich Moodle, Österreich für Schulen auch usw. usw." Quelle: Email von R. Schulmeister, 11.12.2008.

27. Praktikum Anorganische Chemie. WileyPlus.
<http://specinfo.wiley-vch.de/NESPER/Index.html>

28. Für den Versuch "Darstellung von NO" findet man beispielsweise folgenden Text: In einem Kolben werden Kupferspäne vorgelegt. Aus einem Tropftrichter gibt man langsam halbkonzentrierte Salpetersäure zu. Dabei entsteht zunächst ein braunes Gas (NO2) sowie eine blaue Lösung von Kupfernitrat. [...] Der NO-Nachweis kann geführt werden, indem der Zylinder an der Luft geöffnet wird. Es kommt sofort wieder zur Braunfärbung durch Reaktion des NO mit Luftsauerstoff.

29. <www.knovel.com/>

30. Mittag, Hans-Joachim, Stemann; Dietmar. Statistik. Interaktive Multimedia-Software. CD-ROM. 2004.

Schulmeister, Rolf: Methodenlehre-Baukasten. Ein Programm zum Lernen der Statistik und Methodenlehre. 2007.
<http://www.mlbk.de/web/pdf/handbuch_mlbk.pdf>

31. Die Grafik basiert auf einer Nutzungsanalyse, die die Bibliothek im Wintersemester 2007/2008 durchgeführt hat.

32. Zur Erläuterung: Die 12 Fachbereiche und 3 Wissenschaftlichen Institute der Fachhochschule sind an den Standorten Münster und Steinfurt/Burgsteinfurt vertreten.

33. Daneben gibt es interaktive Beispiele für das erste und zweite Semester zu folgenden Themen: Übertragungsfunktion, Vierpoltheorie, Reihenschwingkreis sowie Parallel­schwing­kreis.
<https://www.fh-muenster.de/el-labor/analog/analog.php>
<http://www.notenquelle.de/elektronik/In_Ueb_28.htm>

34. Vgl.: Scott, C.; Carnevale, D.: Debating the Demise of NYUonline - Did the venture go under because of the changing economy or bad decisions? In: The chronicle of higher education/Section: Information Technology, 14.12.2001.
<http://chronicle.com/free/v48/i16/16a03101.htm>

35. "In den USA dient die Masse des eLearning gar nicht der Bachelor-Ausbildung, die meisten eLearning-Angebote folgen dem klassischen Modell des Korrespondenzstudiums und sind in Gefahr zur Reparaturmaßnahme für ein zum Problem gewordenes Bachelor-Master-Studienmodell zu degenerieren." Schulmeister, R.: eLearning: Einsichten und Aussichten. München 2006. S. 12

36. Bemerkung: Die Bibliothek hat u.a. die DV-technische Bereuung von Ilias übernommen und damit beide Wege beschritten.