19. März 2024

b.i.t.online   1 / 2023

IN EIGENER SACHE

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Felix Schloemp: Die 200 ulkigsten Enten, die im Blät­terwalde deut­scher Zeitungen unfrei­willig ausgebrütet worden sind.
Mit Geleit- und Nach­wort von Otto Julius Bierbaum. Hildesheim: Olms 2007. Zuerst erschienen 1909. Umschlagentwurf: Inga Günther, Hildesheim.

Von Zeitungsenten und Druckfehlerteufeln

Erlesenes von Georg Ruppelt
Ein komischer Vogel schwimmt seit über vier Jahrhunderten auf den unübersehbaren Gewässern der Presse. Als Geburtsdatum der Zeitung wird das Jahr 1605 angesehen, weil in diesem Jahr in Straßburg die so genannte „Relation” zum ersten Mal erschien. Von dieser ersten Zeitung ist allerdings nur weniges und das aus späteren Jahren überliefert. Die beiden ersten Jahrgänge der zweitältesten Zeitung der Geschichte aber liegen vollständig erhalten als weltweit einzige Exemplare in den Tresoren der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek zu Hannover. Es ist der „Aviso”, der seit 1609 in Wolfenbüttel gedruckt wurde. Wer den ersten Jahrgang des Aviso aufmerksam liest, wird mit einiger Sicherheit auch dem erwähnten komischen Vogel begegnen, nämlich der Zeitungsente. Das heißt, er liest eine Nachricht, die nicht den Tatsachen entspricht. Die Zeitungsente wird in gutem Glauben als wahre Nachricht oder aber als absichtliche Falschmeldung zu Presse gelassen. Gewiss ist, dass schon im umfangreichen Nachrichtenpool dieser ältesten erhaltenen Zeitung Enten der besagten Art schwimmen, denn Irrtümer und Fehler sind verlässliche Gefährten allen menschlichen Denkens und Handelns.

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