9. Mai 2024
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Essentials

In der Ausgabe 2/2024 (März 2024) lesen Sie u.a.:

  • „Need to have”
    statt „nice to have”.
    Die Evolution
    der Daten in der Forschungsliteratur
  • Open-Access-Publikationen: Schlüssel zu höheren Zitationsraten
  • Gen Z und Millennials lieben
    digitale Medien UND Bibliotheken
  • Verliert Google seinen Kompass?
    Durch SEO-Spam werden
    Suchmaschinen zum Bingospiel
  • Die Renaissance des gedruckten Buches: Warum physische Bücher in der digitalen Welt relevant bleiben
  • KI-Halluzinationen: Ein Verwirrspiel
  • Die Technologie-Trends des Jahres 2024
  • KI-Policies und Bibliotheken: Ein globaler Überblick und Handlungsempfehlungen
  • Warum Bücherklauen aus der Mode gekommen ist
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 6 / 2023

BIOGRAFIEN
Vergessene Frauen werden sichtbar

FOTOGRAFIE
„In Lothars Bücherwelt walten magische Kräfte.“
Glamour Collection, Lothar Schirmer, Katalog einer Sammlung

WISSENSCHAFTSGESCHICHTE
Hingabe an die Sache des Wissens

MUSIK
Klaus Pringsheim aus Tokyo
Ein Wanderer zwischen den Welten

MAKE METAL SMALL AGAIN
20 Jahre Malmzeit

ASTRONOMIE
Sonne, Mond, Sterne

LANDESKUNDE
Vietnam – der aufsteigende Drache

MEDIZIN | FOTOGRAFIE
„Und ja, mein einziger Bezugspunkt
bin ich jetzt selbst“

RECHT
Stiftungsrecht und Steuerrecht I Verfassungsrecht I Medizinrecht I Strafprozessrecht

uvm

Das Deutsche Exilarchiv erwirbt den schriftlichen Nachlass
des Malers Karl Schwesig

Das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek hat den schriftlichen Nachlass des Malers Karl Schwesig (1898-1955) in seine Sammlung aufgenommen.

Karl Schwesig wurde am 19. Juni 1898 in Gelsenkirchen geboren. Er war Mitglied der Künstlerinitiative „Das Junge Rheinland“, Mitbegründer der „Rheinischen Sezession“ und geriet als politisch engagierter Künstler schon früh ins Visier der Nationalsozialisten. Im Juli 1933 wurde er verhaftet und im berüchtigten "Schlegelkeller" in Düsseldorf verhört und schwer misshandelt. Im Nachlass sind Schwesigs handschriftliche Aufzeichnungen überliefert. Die Folterungen durch die SA verarbeitete Schwesig zudem in seinem 48 Arbeiten umfassenden Zyklus „Schlegelkeller“, der 1936 in Brüssel und Amsterdam, 1937 in Moskau ausgestellt wurde. Die Originale sind verschollen.

Schwesig wurde zu 16 Monaten Haft verurteilt, die er im Gefängnis Wuppertal-Bendahl verbrachte. Nach seiner Freilassung gelang ihm die illegale Ausreise nach Belgien. 1940 wurde er nach Frankreich verbracht und in den Lagern Saint Cyprien, Gurs, Noé und Nexon interniert. Handschriftliche Aufzeichnungen im Nachlass legen davon Zeugnis ab. 1943 wurde Schwesig von der SS nach Düsseldorf gebracht, mehrfach inhaftiert und erst kurz vor Kriegsende freigelassen.

Nach 1945 versuchte Schwesig, sich als bildender Künstler wieder zu etablieren. 1947 wird er als Lehrer an die Schule für bildende und angewandte Kunst in Dortmund berufen. Seine künstlerische Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Diktatur, mit Misshandlung, Inhaftierung und Internierung aber stößt im Deutschland der Nachkriegszeit auf wenig Interesse. Vergeblich bemüht sich Karl Schwesig auch um die strafrechtliche Verfolgung seiner Peiniger und eine angemessene Entschädigung für das erlittene Unrecht. Am 19. Juni 1955 ist Karl Schwesig gestorben.

Der schriftliche Nachlass im Exilarchiv umfasst neben seinen Aufzeichnungen über die Misshandlungen im Schlegelkeller und die Zeit der Internierung Dokumente und Korrespondenzen. Darunter u.a. auch Upton Sinclairs Bemühungen um die Veröffentlichung von Schwesigs "Schlegelkeller". Hinzu kommen Fotografien und Skizzenbücher mit über vierzig Tusche- und Bleistiftzeichnungen.

Der Bestand wurde aus Privatbesitzt übernommen. Der künstlerische Nachlass wird im Zentrum für Verfolgte Künste, Solingen verwahrt.

http://www.dnb.de