19. April 2024
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In der Ausgabe 2/2024 (März 2024) lesen Sie u.a.:

  • „Need to have”
    statt „nice to have”.
    Die Evolution
    der Daten in der Forschungsliteratur
  • Open-Access-Publikationen: Schlüssel zu höheren Zitationsraten
  • Gen Z und Millennials lieben
    digitale Medien UND Bibliotheken
  • Verliert Google seinen Kompass?
    Durch SEO-Spam werden
    Suchmaschinen zum Bingospiel
  • Die Renaissance des gedruckten Buches: Warum physische Bücher in der digitalen Welt relevant bleiben
  • KI-Halluzinationen: Ein Verwirrspiel
  • Die Technologie-Trends des Jahres 2024
  • KI-Policies und Bibliotheken: Ein globaler Überblick und Handlungsempfehlungen
  • Warum Bücherklauen aus der Mode gekommen ist
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 6 / 2023

BIOGRAFIEN
Vergessene Frauen werden sichtbar

FOTOGRAFIE
„In Lothars Bücherwelt walten magische Kräfte.“
Glamour Collection, Lothar Schirmer, Katalog einer Sammlung

WISSENSCHAFTSGESCHICHTE
Hingabe an die Sache des Wissens

MUSIK
Klaus Pringsheim aus Tokyo
Ein Wanderer zwischen den Welten

MAKE METAL SMALL AGAIN
20 Jahre Malmzeit

ASTRONOMIE
Sonne, Mond, Sterne

LANDESKUNDE
Vietnam – der aufsteigende Drache

MEDIZIN | FOTOGRAFIE
„Und ja, mein einziger Bezugspunkt
bin ich jetzt selbst“

RECHT
Stiftungsrecht und Steuerrecht I Verfassungsrecht I Medizinrecht I Strafprozessrecht

uvm

Eine Bibliothek mit Wohlfühl-Faktor

Studie zum Image von Bibliotheken bei Jugendlichen erschienen

copyright K. Keller-Loibl

    "Da würde ich hingehen…" - eine Bibliothek, wie sie sich Jugendliche wünschen. Jugendbereich "Mindspot" der Stadtbibliothek Aarhus/Dänemark, der von Jugendlichen mitgestaltet wurde.

Leipzig, November 2012 – Im November 2012 ist die Studie „Das Image von Bibliotheken bei Jugendlichen – Empirische Befunde und Konsequenzen für Bibliotheken“ von Professor Kerstin Keller-Loibl (HTWK Leipzig) erschienen. Die Publikation ist das Ergebnis eines Forschungsprojektes der Jahre 2010 bis 2012, in dem eine groß angelegte Befragung im sozialen Netzwerk SchülerVZ mit 1440 befragten Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren sowie ca. 30 qualitative Gruppeninterviews mit insgesamt mehr als 100 Jugendlichen in Schulen und Freizeitzentren durchgeführt wurden. Ziel der Untersuchungen war, das aktuelle Image von Bibliotheken bei Jugendlichen zu erheben, um auf dieser Grundlage Handlungsempfehlungen geben zu können.

„Die Medienlandschaft und das Mediennutzungsverhalten verändern sich, Bücher sind nur noch ein Medium unter vielen. Bibliotheken dürfen angesichts dieser Entwicklung nicht stehenbleiben“, so Professor Kerstin Keller-Loibl, die an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) im Bereich Bibliotheks- und Informationswissenschaft lehrt und forscht. Ein Ergebnis der Studie ist, dass Bibliotheken nur bedingt den Anforderungen und Wünschen der heranwachsenden Generation entsprechen: „Viele Jugendliche finden dort ihre medialen Gewohnheiten und Freizeitinteressen nicht oder nur zum Teil wieder. Für sie sind die Selbstinszenierung und die Meinung von Freunden sehr wichtig. Wird die Bibliothek als ein Ort wahrgenommen, an dem man sich wohlfühlt und der zum Selbstimage passt, dann wird sie auch genutzt. Daher ist die Aufenthaltsqualität einer der entscheidenden Faktoren für das Bibliotheksimage“, erklärt Keller-Loibl. Jugendliche wollen sich länger in der Bibliothek aufhalten, gemeinsam mit Freunden die Medien vor Ort nutzen, lesen und spielen. Die Einrichtung sollte modern sein und sich an den Einrichtungsvorlieben Jugendlicher orientieren: „Deshalb sollten Bibliotheken nicht nur ihren modernen Medienbestand besser kommunizieren, sondern auch mit dem Ort „Bibliothek“ als modernem Freizeit-, Lern- und Erlebnisort jugendliche Nutzer gewinnen.“

Über die Bedeutung von Bibliotheken sind sich die Jugendlichen einig: Die Mehrheit hält Bibliotheken auch in Zeiten des Internets für notwendig. „Vor allem die bisherigen Bibliotheksnutzer empfinden Angebot und Ausstattung als gut. Sie sind eher skeptisch bei Angeboten, die nicht mit dem Lesen und der Begegnung mit Literatur verknüpft sind“, so Keller-Loibl. „Negativ-Images sind eher bei jugendlichen Nichtnutzern festzustellen, insbesondere der jüngeren Altersgruppe.“ Der sogenannte „Leseknick“, also der Bedeutungsverlust der Freizeitbeschäftigung „Lesen“ im Alter von ca. 13 bis 14 Jahren, wirkt sich auch auf die Bibliotheksnutzung aus: „In diesem Alter gehen Bibliotheken viele Leser verloren, die sie später nur schwer wiedergewinnen. Hier müssen wir ansetzen und neue Nutzungsanreize schaffen“, so Professor Keller-Loibl. „Das war der Auslöser, sich gerade mit dieser Altersgruppe zu beschäftigen.“

Titelangabe
Keller-Loibl, Kerstin:
Das Image von Bibliotheken bei Jugendlichen.
Empirische Befunde und Konsequenzen für Bibliotheken.
Bad Honnef: BOCK+HERCHEN 2012, 252 S, ISBN: 978-3-88347-292-8

Kontakt
Prof. Dr. phil. Kerstin Keller-Loibl
Fakultät Medien
Telefon: +49 341 3076-5432
Mail: loibl (at) fbm.htwk-leipzig.de
Internet: www.fbm.htwk-leipzig.de/de/fakultaet-medien/professorinnen/weitere-informationen/kerstin-keller-loibl/