20. Mai 2025
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Essentials

In der Ausgabe 3/2025 (Mai 2025) lesen Sie u.a.:

  • Die unheimliche Begegnung der
    KI-Art: Wie Menschen im Alltag mit Sprachmodellen umgehen
  • KI-Kompetenz als Kernaufgabe wissenschaftlicher
    Bibliotheken
  • Data Literacy: Datenkompetenz –
    von der Hochschule in den Job
  • Maschinelles Lernen im Auskunfts-
    und Informationsdienst:
    Analyse virtueller Chat-Anfragen
  • FAIRer Datenaustausch in der Wissenschaft: Warum der Weg noch steinig ist
  • Wissenschaftliches Publizieren im Umbruch: Teilen von Wissen und Prestige
  • Wie wirkt sich Open Science
    auf die Wirtschaft aus?
  • Wie vertrauenswürdig ist das Internet
    für Jugendliche im Zeitalter der KI?
  • Gefälschte Publikationen und
    institutionelle Retraction-Welle
  • Die Magie der Bücherschränke:
    eine Oase in der Bücherflut
  • Metrik-Sonifikation: Transformation
    von bibliometrischen Daten
    zur Vermittlung in Klangform
  • Gefährdung der Bibliotheksfinanzierung: die geplante Auflösung des IMLS und ihre Folgen
  • Nachhaltige Bibliotheken als
    Resilienz-Anker der Zukunft:
    ökologische Verantwortung,
    soziale Gerechtigkeit und
    strategische Partnerschaften
u.v.m.
  fachbuchjournal

Bibliotheken sichern das kulturelle Erbe

Nach dem verheerenden Brand in der Weimarer Herzogin Anna Amalia Bibliothek am 2. September 2004 unterstreicht der Deutsche Bibliotheksverband erneut die zentrale Rolle von Bibliotheken bei der Sicherung des kulturellen Erbes.

Am 2. September 2004 geriet der Dachstuhl der Weimarer Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Brand. 50.000 Bücher sind damals verbrannt, 118.000 Bücher konnten nur beschädigt geborgen werden. In minutiöser Kleinstarbeit wurden bislang 56.000 ruß- und rauchgeschädigte Bücher mit Schadstoffbelastungen gereinigt, dekontaminiert und konservatorisch versorgt. Noch heute werden beschädigte Blätter restauriert. Die Restaurator*innen der Anna Amalia Bibliotheken haben sich in den vergangenen Jahren eine enorme Expertise erarbeitet, die sie Bibliotheken, Archiven und weiteren Kulturinstitutionen weltweit zur Verfügung stellen.

20 Jahre nach dem verheerenden Brand unterstreicht der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) die zentrale Rolle von Bibliotheken bei der Sicherung des kulturellen Erbes und betont, dass diese Infrastrukturen einen besonderen Schutz bedürfen. Dazu Volker Heller, Bundesvorsitzender des dbv:

„Der Brand in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek hat uns noch einmal mehr gezeigt, welche wichtige Funktion Bibliotheken bei der Sicherung des schriftlichen Kulturguts übernehmen, aber auch, wie gefährdet dieses ist. Durch den Einsatz zahlreicher Helfer*innen, Spender*innen und der unermüdlichen Arbeit der Restaurator*innen der Anna Amalia Bibliothek konnte es gelingen, einen großen Teil der Bücher zu retten und damit das Kulturerbe für die nächsten Generationen zu sichern. Dennoch müssen wir noch mehr Anstrengungen unternehmen, Bibliotheken als Kritische Infrastrukturen zu schützen. Denn Bibliotheken bewahren unersetzbares identitätsstiftendes Kulturgut und Dokumente und ermöglichen so den Zugang zur eigenen Geschichte.“

Die Bundesregierung plant schon seit längerem die Einführung des sogenannten KRITIS-Dachgesetzes, das die Resilienz und physische Sicherheit Kritischer Infrastrukturen regulieren soll. Kulturgutschützende Einrichtungen wie Bibliotheken, Archive und Museen müssen aus Sicht des dbv als zentrale Einrichtungen in dem Gesetz berücksichtigt werden und das Gesetz noch in dieser Legislaturperiode in Kraft treten.

Nach dem Brand in Weimar wurde auf Anregung zahlreicher Akteure, u.a. des Deutschen Bibliotheksverbandes, im Jahr 2011 die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) gegründet. Sie unterstützt bundesweit Projekte zum Originalerhalt und zur Notfallvorsorge. Angesiedelt ist die KEK bei der Staatsbibliothek zu Berlin und wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und der Länder-gemeinschaft über die Kulturstiftung der Länder gefördert.

www.bibliotheksverband.de