27. April 2024
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In der Ausgabe 2/2024 (März 2024) lesen Sie u.a.:

  • „Need to have”
    statt „nice to have”.
    Die Evolution
    der Daten in der Forschungsliteratur
  • Open-Access-Publikationen: Schlüssel zu höheren Zitationsraten
  • Gen Z und Millennials lieben
    digitale Medien UND Bibliotheken
  • Verliert Google seinen Kompass?
    Durch SEO-Spam werden
    Suchmaschinen zum Bingospiel
  • Die Renaissance des gedruckten Buches: Warum physische Bücher in der digitalen Welt relevant bleiben
  • KI-Halluzinationen: Ein Verwirrspiel
  • Die Technologie-Trends des Jahres 2024
  • KI-Policies und Bibliotheken: Ein globaler Überblick und Handlungsempfehlungen
  • Warum Bücherklauen aus der Mode gekommen ist
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 6 / 2023

BIOGRAFIEN
Vergessene Frauen werden sichtbar

FOTOGRAFIE
„In Lothars Bücherwelt walten magische Kräfte.“
Glamour Collection, Lothar Schirmer, Katalog einer Sammlung

WISSENSCHAFTSGESCHICHTE
Hingabe an die Sache des Wissens

MUSIK
Klaus Pringsheim aus Tokyo
Ein Wanderer zwischen den Welten

MAKE METAL SMALL AGAIN
20 Jahre Malmzeit

ASTRONOMIE
Sonne, Mond, Sterne

LANDESKUNDE
Vietnam – der aufsteigende Drache

MEDIZIN | FOTOGRAFIE
„Und ja, mein einziger Bezugspunkt
bin ich jetzt selbst“

RECHT
Stiftungsrecht und Steuerrecht I Verfassungsrecht I Medizinrecht I Strafprozessrecht

uvm

Europäischer Gesetzes-Standard für Bibliotheken auch endlich in Deutschland?

Die Chancen für das erste deutsche Bibliotheksgesetz stehen gut

Ganz gespannt schauen Deutschlands Bibliothekare am Donnerstag nach Erfurt. Dann diskutieren die Thüringer Wissenschafts- und Kulturpolitiker über den Entwurf eines Bibliotheksgesetzes für dieses Bundesland. Damit würde ein aus der deutschen Kulturhoheit geborenes Problem endlich gelöst werden, das den deutschen Bibliotheken - und damit auch ihren Nutzern - im Vergleich zu den europäischen Nachbarländern deutliche Nachteile verursacht. Denn "die gesetzliche Festschreibung und Regelung der bibliothekarischen Einrichtungen eines Landes zur Erfüllung des Wissenschafts-, Informations-, Bildungs- und Kulturauftrages ist ein wichtiger Schritt zur aktiven Gestaltung der Zukunftsfähigkeit der Bevölkerung in Deutschland", so Barbara Lison, die Präsidentin der Bundesvereinigung der Deutschen Bibliotheks- und Informationsverbände (BID). "Bibliotheken gehören zur Wissenschafts- und Bildungsstruktur jedes modernen Landes dazu, das auf die Entwicklung des Humanpotentials seine gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Perspektiven setzt."

Von den 27 Staaten der EU werden gut zwei Drittel der Bedeutung von Bibliotheken gerecht und haben deswegen nationale Gesetze erlassen, in denen die Aufgaben, Standards und Finanzierung der Bibliotheken festgeschrieben sind. Deutschland gehört bislang nicht zu diesem Kreis. Deswegen enthält auch der Abschlussbericht der Enquête-Kommission des Deutschen Bundestages als eine der herausragenden Empfehlungen die Verabschiedung von Bibliotheksgesetzen in den Ländern.

Die Bundesvereinigung der Deutschen Bibliotheks- und Informationsverbände (BID) begrüßt zwar die entsprechende Gesetzes-Initiative des Landes Thüringen ausdrücklich, sieht in der Sache aber einige gravierende verbesserungswürdige Punkte. Der Gesetzesentwurf verzichtet in der vorliegenden Form nämlich auf eine Festschreibung der öffentlichen Bibliothek als Pflichtaufgabe der Kommune. Aus Sicht der BID sollte das Gesetz die klare Aussage treffen, aus der keine "Freiwilligkeit" der Kommunen abgleitet werden kann, Bibliotheken zu unterhalten, sondern die Kommunen verpflichtet werden, ihre Infrastruktur-Aufgabe "im Bereich der Bildung und Information für jedermann" dadurch zu erfüllen, dass sie öffentliche Bibliotheken finanzieren und unterhalten.

"Wenn man sich zum Beispiel einmal vorstellt, dass die Einrichtung und Ausstattung von Schulen in das Belieben der Kommunen gestellt würde, wird sehr schnell verständlich, dass auch für Bibliotheken Freiwilligkeit keine sinnvolle Bedingung für die landesweite Einhaltung von Standards oder für landesweit verlässliche Angebote in Bibliotheken ist", so BID-Präsidentin Barbara Lison.

Die BID fordert in diesem Sinne die Fraktionen des Thüringer Landtages auf, den Gesetzentwurf so zu verändern, dass dessen Inhalte durch normierende Vorgaben dazu geeignet sind, zu wirklich gleichen Lebensverhältnissen im Lande Thüringen beizutragen.

Barbara Lison, Präsidentin der BID
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