b.i.t.online 1 / 2016 Reportagen
Akademisches Wissen wird zum internationalen Gemeingut frei
Academic Publishing in Europe – Bericht von der APE 2016
Vera Münch
Open Access (OA) ist in seiner Auswirkung auf Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft noch nicht
durchgängig verstanden, da rollt Open Science als nächste Zerstörungswelle auf das wissenschaftliche
Publikations- und Informationswesen zu. Wenn das eintrifft, was Dr. Barend Mons, Professor für
Biosemantik am niederländischen Leiden University Medical Center, als Eröffnungsredner der APE
2016 skizzierte, wird das in Europa mit öffentlicher Finanzierung erzeugte akademische Wissen zum
internationalen Gemeingut und wissenschaftliche Publikationen lösen sich in Daten und Datensätze,
das Rohmaterial ihrer Aufzeichnung, auf. Diese Daten schwimmen dann für Menschen und Maschinen
gleichermaßen nutzbar im Datenweltmeer des Internets
oder zumindest in der European Open Science Cloud, EOSC1,2,3,4.
Mons war Vorsitzender der Expertengruppe „High Level Expert Group EOSC“ der EU,
die wenige Wochen vor der APE ihre Arbeit abgeschlossen hat. Die offene europäische Forschungscloud
ist Teil der Strategie der Europäischen Kommission zum Aufbau eines einheitlichen europäischen
Binnenmarktes für digitale Inhalte, den „Digital Single Market“. Führende europäische Initiativen wie
EUDAT, LIBER, OpenAIRE, GEANT und EGI.eu beteiligen sich am EOSC-Entwurf und -Aufbau, wodurch auch
die Industrie eng eingebunden ist. Der Abschlussbericht der Expertengruppe war bei Redaktionsschluss
noch nicht veröffentlicht.
US Konferenz diskutiert Fragestellungen der Buch- und Zeitschriftenakquisition frei
Bericht von der Charleston Conference
Anthony Watkinson
Katina Strauch, Bibliothekarin in der Addleston Library am College von Charleston,
hat in 35 Jahren die Charleston Conference zu dem gemacht, was sie heute ist: die
größte unabhängige Bibliothekskonferenz in den USA. 2015 registrierten sich 1.788
Teilnehmer, darunter 887 Bibliothekarinnen und Bibliothekare, 323 Verlagsvertreter
und 411 Händler. Die Konferenz ist „eine
kollegiale Zusammenkunft von Einzelpersonen
aus unterschiedlichen Bereichen, die alle dieselben Fragen diskutieren – in einer nichtbedrohlichen,
freundschaftlichen und sehr ungezwungenen Atmosphäre“, so die
Organisatoren. Bezeichnend dafür ist auch der Leitgedanke: „Where do we go from here?“,
umgangssprachlich etwa: „Und jetzt? Wie geht es jetzt weiter?“
ILI nimmt dynamische „Disruption” ins Visier frei
Bericht von der Internet Librarian International (ILI), London
Marydee Ojala
„Dynamische Disruption1: Deine Bibliothek im Wandel“ war das Motto der Internet Librarian
International Konferenz (ILI) 2015. In Vorträgen, Diskussionen und Workshops wurden neue
Technologien vorgestellt und gezeigt, wie diese in Bibliotheken umgesetzt werden und welche
Veränderungen daraus für Bibliothekarinnen und Bibliothekare entstehen.
Digitaler Wandel schreitet weiter voran frei
Bericht vom 5. Schweitzer E-Book Forum im November 2015 in Hamburg
Angelika Eilts
Von cloudbasierten Bibliothekssystemen, über Bestandscontrolling für E-Books und Dienstleistungen
zum Forschungsdaten-
management bis hin zur Vorstellung einer E-Learning-Plattform:
management bis hin zur Vorstellung einer E-Learning-Plattform:
Beim 5. Schweitzer E-Book Forum standen hochaktuelle Themen im Mittelpunkt. Der
digitale Wandel rückt immer dichter an den Alltag wissenschaftlicher Bibliotheken heran.
Motto mit Lokalkolorit: „Jeder Jeck ist anders!
Knowledge und Ressourcen als Schnittpunkte spezialbibliothekarischer Arbeit”
frei
Bericht von der ASpB-Tagung 2015 in Kiel
Tillmann Tegeler
Wie schon 2013 in Kiel stand die ASpB-Tagung 2015 unter einem Motto
mit Lokalkolorit. Mit dem Titel „Jeder Jeck ist anders! Knowledge und
Ressourcen als Schnittpunkte spezial-
bibliothekarischer Arbeit“ sollte
auf die Vielfalt im Bereich der Spezialbibliotheken und ihre Bedeutung
für die Informationsvermittlung hingewiesen werden.
Vier Tage für fünf Jahre Altmetrics frei
Bericht über die Konferenz 2AM und den Workshop altmetrics 15
Stefanie Haustein
Vom 6. bis 9. Oktober fanden sich Wissenschaftler und Praktiker aus dem jungen Fachgebiet Altmetrics
in Amsterdam zusammen, um sich hinsichtlich Forschung und Praxis zu den neuen, hauptsächlich Social-
Media-basierten Indikatoren zur Einflussmessung von Wissenschaft und
Forschung auszutauschen. Nachdem der Begriff „altmetrics“ erst
vor fünf Jahren von Jason Priem per Tweet und
Manifest geprägt wurde,
sind die neuen Metriken nun in aller Munde: einerseits gibt es reges Interesse
hinsichtlich der Anwendung von Altmetrics auf der Seite von Bibliotheken, Verlagen und Forschungsmanagement,
andererseits entwickelte sich ein Forschungsbereich zwischen wissenschaftlicher Kommunikation,
Bibliometrie und Social Media.
Bilder sind schneller als 1000 Worte frei
5. DGI-Praxistage: Informationsvisualisierung – Hype oder Trend? Potenziale für Information Professionals
Elgin Helen Jakisch
Die DGI-Praxistage fanden am 12. und 13. November 2015 zum 5. Mal in Folge in Frankfurt am Main statt
– diesmal mit dem Schwerpunkt Informationsvisualisierung. Infografiken sehen oft einfach aus. Ihre
Botschaft erschließt sich unmittelbar. Der Charme digitaler Anwendungen besteht zudem darin, interaktiv
von der Grafik in die Datenquelle dahinter hineinzoomen zu können. Die DGI-
Praxistage erkundeten
anhand aktueller Beispiele und Methoden, wie man aus Daten Bilder erschaffen kann. Das Programm aus
Workshops, Diskussionen und Vorträgen spiegelte ein breites Spektrum von Visualisierungsmöglichkeiten
wieder. Dabei konnte man erfahren, dass man bei Projekten vor großen Herausforderungen an die
Datenqualität steht.