b.i.t.online 2 / 2018
20 Jahre b.i.t.online
Zwei Jahrzehnte Bibliothek. Information. Technologie: b.i.t.online
Eine Gratulation von Georg Ruppelt
Es ist zwar kein Jubiläum in der Nachfolge des Heiligen Jahres 1300, nach dem in der
christlichen Tradition danach Jubiläen alle 100, 50 und 25 Jahre gefeiert wurden, aber es
ist ein besonderer Jahrestag, der in der Arbeitswelt, in der Wirtschaft wie im privaten
Leben
gern als „rund” bezeichnet wird. Und rund ist unser Geburtstagskind in vielfacher
Hinsicht geworden. So umfassten die ersten vier Hefte des Jahres 1998 388 Seiten, die
sechs Hefte von 2016 sind insgesamt 592 Seiten stark.
„B.I.T.online” war ein Tabubruch im deutschen Bibliothekswesen!
Wilfried Sühl-Strohmenger
Meine Bibliothekarsausbildung begann im Jahr 1984 mit der praktischen Phase der
Referendarzeit an der Universitätsbibliothek Freiburg, an die sich die theoretische Phase
an der an der FHBD Köln – wie sie damals noch hieß – anschloss, und mit der
Laufbahnprüfung im Herbst 1986 endete. Die ersten Erfahrungen im deutschen
Bibliothekswesen wurden dabei auch durch die Lektüre der verschiedenen bibliothekarischen
Fachzeitschriften geprägt, als da wären die altehrwürdige „ZfBB”, die seit 1954 bestand,
„ABI Technik” (erst seit 1981) und „Bibliothek. Forschung und Praxis (BFP)” (seit 1977),
um die seinerzeit maßgeblichen überregionalen Journale zu nennen.
Da trat dann plötzlich 1998 mit B.I.T.online eine neue Bibliothekszeitschrift auf den
Plan – in vielerlei Hinsicht einen – durchaus heilsamen – Tabubruch im deutschen
Bibliothekswesen. Das begann schon mit der Aufmachung: Sie kam nicht weiß oder grau
daher, sondern bunt, farbig, fast schon schrill! Und nicht nur das: Sie erschien im
Internet und parallel in Printform, auch das ein Tabubruch, wegen der damaligen Zurückhaltung
elektronischen Innovationen gegenüber. Als „schlimm” wurde bei den Wissenschaftlichen
Bibliotheken empfunden, dass B.I.T.online die Grenzen zum Informationssektor und
auch zum Firmenbereich hin deutlich aufweichte.