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15. Juni 2025
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In der Ausgabe 3/2025 (Mai 2025) lesen Sie u.a.:

  • Die unheimliche Begegnung der
    KI-Art: Wie Menschen im Alltag mit Sprachmodellen umgehen
  • KI-Kompetenz als Kernaufgabe wissenschaftlicher
    Bibliotheken
  • Data Literacy: Datenkompetenz –
    von der Hochschule in den Job
  • Maschinelles Lernen im Auskunfts-
    und Informationsdienst:
    Analyse virtueller Chat-Anfragen
  • FAIRer Datenaustausch in der Wissenschaft: Warum der Weg noch steinig ist
  • Wissenschaftliches Publizieren im Umbruch: Teilen von Wissen und Prestige
  • Wie wirkt sich Open Science
    auf die Wirtschaft aus?
  • Wie vertrauenswürdig ist das Internet
    für Jugendliche im Zeitalter der KI?
  • Gefälschte Publikationen und
    institutionelle Retraction-Welle
  • Die Magie der Bücherschränke:
    eine Oase in der Bücherflut
  • Metrik-Sonifikation: Transformation
    von bibliometrischen Daten
    zur Vermittlung in Klangform
  • Gefährdung der Bibliotheksfinanzierung: die geplante Auflösung des IMLS und ihre Folgen
  • Nachhaltige Bibliotheken als
    Resilienz-Anker der Zukunft:
    ökologische Verantwortung,
    soziale Gerechtigkeit und
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u.v.m.
  fachbuchjournal

Klein, schmal und äußerst wertvoll:
Unbekannte mittelalterliche Handschrift nun in Berlin

Sammelhandschrift, spätes 13. Jh.
16 Blatt, drei mittelhochdeutsche Versdichtungen in Pergament gebunden
hier: letzte Seite mit Zeichnung eines Teufelchens
Reproduktion: Staatsbibliothek zu Berlin - PK

Klein, schmal und unscheinbar - so zeigt sich eine über 700 Jahre alte mittelalterliche Sammelhandschrift, die mit ihren drei amourösen Versgedichten die germanistische Forschung beflügeln wird. Nun ist sie in öffentlichem Besitz.

"Keine germanistische Forschung wird mehr an dieser Handschrift vorbeikommen," zitiert Barbara Schneider-Kempf, die Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin, die Wissenschaftler, die die Geldgeber im Vorfeld dieser spektakulären Erwerbung berieten. Gemeinsam finanzierten die Kulturstiftung der Länder, die Bernd H. Breslauer Foundation (New York), die Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e.V. und die Bibliothek selbst diesen Ankauf aus italienischem Besitz und brachten so die bis dato völlig unbekannte Sammelhandschrift aus dem späten 13. Jahrhundert in öffentlichen Besitz. Von den auf 16 Blättern enthaltenen drei mittelhochdeutschen Verserzählungen, "Mären", war eine bisher völlig unbekannt.

Das Bändchen war mit 7,5 x 5,5 cm gerade groß genug, um vom Besitzer im Gewand oder Gepäck mitgeführt zu werden. Von wem und für wen die Mären geschrieben wurden, ist nicht bekannt, vermutlich stammen sie aus Bayern. Enthalten sind drei Erzählungen, zwei erotische sowie eine zutiefst keusche. Rote Verzierungen schmücken die mit brauner Tinte verfassten Texte, an vielen Stellen füllen rote Schlängellinien die Räume zwischen den Zeilen. Der Pergamentumschlag enthält einige Wurmspuren, für eine Handschrift aus dem späten 13. Jh. ist sie insgesamt in einem guten Zustand.

Die Handschrift steht nun im Kontext von über 2.000 deutschen Handschriften des Mittelalters, die in der weltweit größten Sammlung deutscher Handschriften in der Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrt werden.