20. April 2024
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Aktuelles aus
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ibrary
Essentials

In der Ausgabe 2/2024 (März 2024) lesen Sie u.a.:

  • „Need to have”
    statt „nice to have”.
    Die Evolution
    der Daten in der Forschungsliteratur
  • Open-Access-Publikationen: Schlüssel zu höheren Zitationsraten
  • Gen Z und Millennials lieben
    digitale Medien UND Bibliotheken
  • Verliert Google seinen Kompass?
    Durch SEO-Spam werden
    Suchmaschinen zum Bingospiel
  • Die Renaissance des gedruckten Buches: Warum physische Bücher in der digitalen Welt relevant bleiben
  • KI-Halluzinationen: Ein Verwirrspiel
  • Die Technologie-Trends des Jahres 2024
  • KI-Policies und Bibliotheken: Ein globaler Überblick und Handlungsempfehlungen
  • Warum Bücherklauen aus der Mode gekommen ist
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 6 / 2023

BIOGRAFIEN
Vergessene Frauen werden sichtbar

FOTOGRAFIE
„In Lothars Bücherwelt walten magische Kräfte.“
Glamour Collection, Lothar Schirmer, Katalog einer Sammlung

WISSENSCHAFTSGESCHICHTE
Hingabe an die Sache des Wissens

MUSIK
Klaus Pringsheim aus Tokyo
Ein Wanderer zwischen den Welten

MAKE METAL SMALL AGAIN
20 Jahre Malmzeit

ASTRONOMIE
Sonne, Mond, Sterne

LANDESKUNDE
Vietnam – der aufsteigende Drache

MEDIZIN | FOTOGRAFIE
„Und ja, mein einziger Bezugspunkt
bin ich jetzt selbst“

RECHT
Stiftungsrecht und Steuerrecht I Verfassungsrecht I Medizinrecht I Strafprozessrecht

uvm

27 Kilo Biblia hebraica – ein Schwergewicht des Mittelalters

Das größte und schwerste Buch der Badischen Landesbibliothek ist eine hebräische Bibelhandschrift aus dem 12./13. Jahrhundert. Sie stammt aus dem Besitz des Humanisten Johannes Reuchlin (1455-1522), der sie 1492 von Kaiser Friedrich III. als Geschenk erhielt, und befand sich seit 1523 in markgräflich badischem Besitz.

Die schiere Größe dieser Bibel (H x B x T = 54 x 41 x 23 cm) und ihr hohes Gewicht (27 kg) sind ein großes Erschwernis für die Bereitstellung; die mechanische Beanspruchung des Bandes und die Wahrscheinlichkeit der Beschädigung ist in jedem Benutzungsfall sehr hoch. Deswegen stellte die Badische Landesbibliothek im Jahr 2013 einen Antrag an das Förderprogramm „Vorsorge im Großformat“ der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts, Berlin (KEK) mit dem Ziel, einen Spezialwagen für die kostbare Pergamenthandschrift anfertigen zu lassen. Der Wagen sollte die möglichst schonende Bereitstellung, Benutzung und Präsentation dieses sehr großformatigen und unhandlichen Codex ermöglichen.

Die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts ist eine an der Stiftung Preußischer Kulturbesitz eingerichtete Arbeitsstelle, die auf ein elementares Ziel hinarbeitet: die dauerhafte Erhaltung des nationalen Erbes in Form schriftlicher Überlieferungen. Sie wird durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie die Kulturstiftung der Länder finanziert. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben steht ihr jährlich ein Budget in Höhe von 600.000 Euro zur Verfügung. Davon förderte sie nun auch das beantragte Modellprojekt der Badischen Landesbibliothek.

Dank der Kofinanzierung durch die Badische Bibliotheksgesellschaft wurde eine speziell auf die Bibel zugeschnittene Vitrine produziert. Die Handschrift liegt darin auf einer ausziehbaren Unterlage, was die Nutzung wesentlich erleichtert. Die Vitrine kann zudem auch für die Präsentation in Ausstellungen sowie als Transportmittel für die Bibel genutzt werden und sieht die Möglichkeit einer Teilklimatisierung vor. Da der Codex dauerhaft in der Vitrine aufbewahrt wird, ist er auch vor Staub sicher und muss nur noch selten direkt bewegt werden.

Die wertvolle Bibel wird somit in der Badischen Landesbibliothek bestmöglich aufbewahrt und geschützt. Mit Hilfe des Wagens ist die in jedem Nutzungsfall extrem hohe mechanische Belastung des Bandes vermieden, die Benutzung erleichtert und für dieses Spitzenstück eine adäquate Präsentationsmöglichkeit geschaffen worden.