26. April 2024
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In der Ausgabe 2/2024 (März 2024) lesen Sie u.a.:

  • „Need to have”
    statt „nice to have”.
    Die Evolution
    der Daten in der Forschungsliteratur
  • Open-Access-Publikationen: Schlüssel zu höheren Zitationsraten
  • Gen Z und Millennials lieben
    digitale Medien UND Bibliotheken
  • Verliert Google seinen Kompass?
    Durch SEO-Spam werden
    Suchmaschinen zum Bingospiel
  • Die Renaissance des gedruckten Buches: Warum physische Bücher in der digitalen Welt relevant bleiben
  • KI-Halluzinationen: Ein Verwirrspiel
  • Die Technologie-Trends des Jahres 2024
  • KI-Policies und Bibliotheken: Ein globaler Überblick und Handlungsempfehlungen
  • Warum Bücherklauen aus der Mode gekommen ist
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 6 / 2023

BIOGRAFIEN
Vergessene Frauen werden sichtbar

FOTOGRAFIE
„In Lothars Bücherwelt walten magische Kräfte.“
Glamour Collection, Lothar Schirmer, Katalog einer Sammlung

WISSENSCHAFTSGESCHICHTE
Hingabe an die Sache des Wissens

MUSIK
Klaus Pringsheim aus Tokyo
Ein Wanderer zwischen den Welten

MAKE METAL SMALL AGAIN
20 Jahre Malmzeit

ASTRONOMIE
Sonne, Mond, Sterne

LANDESKUNDE
Vietnam – der aufsteigende Drache

MEDIZIN | FOTOGRAFIE
„Und ja, mein einziger Bezugspunkt
bin ich jetzt selbst“

RECHT
Stiftungsrecht und Steuerrecht I Verfassungsrecht I Medizinrecht I Strafprozessrecht

uvm

Das Zukunftspotenzial der Bibliotheken ist sensationell: Bitte ausschöpfen!

Mit der Stadtbibliothek Essen als engagierte Gastgeberin hat Bibliotheca am 19. Oktober 2015 zu einem offenen Forum eingeladen, um über das enorme Zukunftspotenzial der Bibliotheken zu diskutieren. Namhafte Teilnehmer aus der Bibliotheksbranche und Bibliothekare aus ganz Deutschland lieferten sich einen enthusiastischen und bisweilen kontroversen Austausch. Thematisiert wurden unter anderem Ideen und Konzepte, wie öffentliche Bibliotheken auch in Zukunft für bestehende Benutzer attraktiv bleiben und darüber hinaus neue Zielgruppen generieren können. Dabei kamen neue Wege für Bibliotheken sowie deren Kommunen offen zur Sprache. „Unsere Gesellschaft verändert sich. Google, Starbucks, Facebook, Tablets sind heute die neuen Quellen der Informationsbeschaffung. Bibliotheken müssen darauf angemessen reagieren, um gesellschaftlich kompatibel zu bleiben. Kurz: Die Bibliothek der Zukunft ist ein kommunaler Informations- und Service-Hub“, konstatierte Thomas Aufermann, Geschäftsführer Mitteleuropa bei Bibliotheca.

Kommunen öffnet euch!
Ein zentraler Gedanke, war die zukünftige Abwicklung kommunaler Services am Bibliotheksterminal. Bibliotheken sind verkehrstechnisch gut angebunden, befinden sich meist in der Ortsmitte. Als nicht kommerzielle und datenschutzkonforme Bildungsinstitutionen gelten sie als glaubwürdig und zuverlässig, denen die Bevölkerung bibliotheksübergreifende Aufgaben ohne Vorbehalte anvertrauen würde. Außerhalb der Arbeitszeiten könnten Bürger beispielsweise in der Bücherei Anträge bei der Gemeinde stellen, Tickets für den öffentlichen Nahverkehr, für städtische Theater oder Schwimmbäder erwerben, ein virtuelles Fundbüro aufsuchen, Termine bei Behörden vereinbaren, Volkshochschulkurse buchen usw. Mit Bibliothecas Software liber8:interactiveTM und dem smartterminalTM 100 wird dies seit Jahren in Großbritannien erfolgreich praktiziert. Natürlich bedeutet die Idee, mit Bibliotheken ein gemeinsames Serviceangebot bereitzustellen, gleichfalls für die Kommunen eine neue Herausforderung. Es gilt: Silostrukturen aufbrechen. Dennoch fand dieser Gedanke im Plenum großen Zuspruch.

Vom Besucher zum Benutzer
Tom Becker, Professor für Medienmanagement und Medienvermittlung in Bibliotheken an der TH Köln, vertrat klar den Standpunkt, dass Bibliothekare zu „kommunalen Wissensmanagern“ werden sollten, die das intellektuelle Kapital der Bibliothek sowie ihrer Besucher entwickeln und ausbauen. In diesem Kontext wäre es denkbar, die Bandbreite an Serviceangeboten und Veranstaltungen stärker zu diversifizieren, auf bestimmte Zielgruppen auszurichten und eventuell zu erweitern.

Bundesweite Kampagnen wie ‚Netzwerk Bibliothek‘ des Deutschen Bibliotheksverbands (dbv) bestätigen: Eine Bibliothek bietet heute mehr als nur ein multimediales und digitales Medien- und Serviceangebot. Ebenso die Gesprächsrunde in Essen war sich einig: Für die Besucher steht die klassische Medienausleihe heute nicht mehr allein im Vordergrund. Die öffentliche Bibliothek erfüllt zahlreiche Funktionen: Kommunikationszentrum, Lernort, Treffpunkt, Schnittstelle, kreativer Hotspot, Impulsgeber, Inspirationsquelle, Veranstaltungsort etc. Ein Platz, an dem man gemeinsam oder für sich allein vieles tun kann: lesen, lernen, spielen, recherchieren, netzwerken, klassische Medien sowie digitale Angebote nutzen usw. Und die Bibliotheksmitarbeiter sollten im Idealfall jederzeit assistieren können. Klaus-Peter Böttger, Direktor der Stadtbibliothek Essen, bringt es auf den Punkt: „Bibliotheken benötigen einen Professionen-Mix an Mitarbeitern.“

Wenn die Bibliothek mit diversen Lounges als gemütliches oder sogar chilliges Wohnzimmer für alle Generationen fungiert, dann hat die Bibliothek schon viel gewonnen. Oft ist ein abwechslungsreiches Serviceangebot bereits vorhanden, doch bleibt es für viele unentdeckt. Da heißt es: Informationsarbeit intensivieren. Harald Pilzer, Direktor der Stadtbibliothek Bielefeld, ist der Ansicht: „Bibliotheken müssen ihre Kommunikation neu erfinden.“ Das Bespielen der Social Media Kanäle ist heutzutage ein Muss, um junge und moderne Benutzergruppen überhaupt zu erreichen und überdies zu motivieren, die Bibliothek als einen Treffpunkt für ihre Peergroup und als lebendiges Zentrum auch für ihre kulturellen Vorlieben wahrzunehmen. Aus diesem Grund experimentieren manche Bibliotheken wie beispielsweise die Bibliotheken in Köln und Stuttgart mit neuartigen, freizeitorientierten Konzepten und locken die Jugendlichen zu Makerspace-Kursen, zu Spieleturnieren und zum Creative Gaming in ihr Haus.

Nicht nur ein inhaltlich oder formal erweitertes Serviceangebot zieht neue Besucher an. Obendrein längere, flexiblere Öffnungszeiten anzubieten – nachts und ohne Personal – ist sicher eine zentrale Option. Dazu schafft Bibliotheca mit seinem Produkt Zugang24 die nötigen Voraussetzungen. In Skandinavien ist dies seit Jahren ein probates Mittel, die Benutzergruppen zu vergrößern.

Fazit des Tages
Aus der Vielfalt an Möglichkeiten, damit öffentliche Bibliotheken in der Zukunft ihre Attraktivität für bisherige und neue Zielgruppen erhöhen und ihre umfassenden Aufgaben in der Gesellschaft intensivieren können, resultieren zahlreiche Herausforderungen. Die Kooperation mit den Kommunen wurde von den Diskussionsteilnehmern als ein zeitgemäßer und interessanter Weg hervorgehoben. Fakt ist und bleibt: Allein die existierenden und potenziellen Benutzergruppen sind vielfältig, die Erwartungen entsprechend. Das Potenzial der Bibliotheken enorm. Das ist DIE Chance für die Zukunft!

www.bibliotheca.com