27. April 2024
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In der Ausgabe 2/2024 (März 2024) lesen Sie u.a.:

  • „Need to have”
    statt „nice to have”.
    Die Evolution
    der Daten in der Forschungsliteratur
  • Open-Access-Publikationen: Schlüssel zu höheren Zitationsraten
  • Gen Z und Millennials lieben
    digitale Medien UND Bibliotheken
  • Verliert Google seinen Kompass?
    Durch SEO-Spam werden
    Suchmaschinen zum Bingospiel
  • Die Renaissance des gedruckten Buches: Warum physische Bücher in der digitalen Welt relevant bleiben
  • KI-Halluzinationen: Ein Verwirrspiel
  • Die Technologie-Trends des Jahres 2024
  • KI-Policies und Bibliotheken: Ein globaler Überblick und Handlungsempfehlungen
  • Warum Bücherklauen aus der Mode gekommen ist
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 6 / 2023

BIOGRAFIEN
Vergessene Frauen werden sichtbar

FOTOGRAFIE
„In Lothars Bücherwelt walten magische Kräfte.“
Glamour Collection, Lothar Schirmer, Katalog einer Sammlung

WISSENSCHAFTSGESCHICHTE
Hingabe an die Sache des Wissens

MUSIK
Klaus Pringsheim aus Tokyo
Ein Wanderer zwischen den Welten

MAKE METAL SMALL AGAIN
20 Jahre Malmzeit

ASTRONOMIE
Sonne, Mond, Sterne

LANDESKUNDE
Vietnam – der aufsteigende Drache

MEDIZIN | FOTOGRAFIE
„Und ja, mein einziger Bezugspunkt
bin ich jetzt selbst“

RECHT
Stiftungsrecht und Steuerrecht I Verfassungsrecht I Medizinrecht I Strafprozessrecht

uvm

Bibliotheksverband schlägt Alarm:
zwei Drittel aller kommunalen Bibliotheken von Einsparungen betroffen

59% aller kommunalen Bibliotheken sind von Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung bereits jetzt oder in den nächsten Monaten betroffen. Dies ergab eine Umfrage, die der Deutsche Bibliotheksverband e.V. von April bis Mai 2010 unter seinen 1.284 hauptamtlich geführten kommunalen Bibliotheken durchgeführt hat. Die hohe Rücklaufquote von 70% zeigt, dass die Befragung den Nerv der Mitglieder getroffen hat.

20% aller Bibliotheken müssen seit dem Frühjahr 2010 mit einer globalen Haushaltssperre arbeiten, in Städten über 100.000 EW sind es 40% aller Bibliotheken. Bei 43% sind Kürzungen der Mittel bereits realisiert oder fest geplant, bei 28% sollen die Gebühren erhöht werden, ein Drittel wurde aufgefordert, Vorschläge zur Haushaltskonsolidierung einzureichen.

Die Krise der öffentlichen Haushalte wirkt sich jetzt unmittelbar auf die Angebote der Bibliotheken aus: 38% der kommunalen Bibliotheken haben entweder zeitlich begrenzte oder dauerhafte Kürzungen in ihrem Erwerbungsetat zu verkraften. Es gibt bereits Bibliotheken, die in diesem Jahr ganz ohne Medienetat auskommen müssen. 8% der Bibliotheken müssen Öffnungsstunden kürzen, 23% der Bibliotheken Veranstaltungen und andere Angebote reduzieren, 13% bereits geplante Projekte, wie z.B. Baumaßnahmen streichen. 20 Bibliotheken melden, dass sie bereits ganze Abteilungen oder Zweigstellen schließen mußten oder diese Schließung droht.

Besonders stark von den Kürzungen betroffen sind kommunale Bibliotheken in Nordrhein-Westfalen mit 46% und Mecklenburg-Vorpommern mit 42%. Auch der Personalbereich bleibt nicht verschont: 26% der Bibliotheken melden, dass Stellen nicht wieder besetzt werden können, und 21% müssen mit dauerhaften Stellenstreichungen umgehen. In Städten über 100.000 EW mussten bereits 60% der Bibliotheken Stellen streichen.

"Das Zusammentreffen von Etatkürzungen, Reduzierung der Bibliotheksangebote, Verringerung der Öffnungszeiten bei gleichzeitiger Gebührenerhöhung und schleichendem Abbau des Personals wird die Dienstleistungen der Bibliotheken massiv beschneiden. Diese sukzessive Aushöhlung der Bibliotheken trifft in vielen Fällen auf eine grundlegende, schon länger bestehende unzureichende Grundausstattung. Der gesellschaftliche Anspruch auf öffentliche Bibliotheksleistungen, der u.a. eine flächendeckende Versorgung mit Bibliotheken vorsieht, kann in weiten Teilen nicht mehr erfüllt werden," erläutert Monika Ziller, Vorsitzende des Bibliotheksverbandes.

Bibliotheken sind mit ihren vielfältigen Angeboten zum lebenslangen Lernen wichtiger Bestandteil der Bildungsinfrastruktur von Städten und Gemeinden. Angesichts der im Koalitionsvertrag postulierten "Bildungsrepublik Deutschland" fordert der Deutsche Bibliotheksverband alle Kommunalpolitiker auf, sich weiteren Kürzungsvorschlägen der Kommunalverwaltungen im Bibliotheksbereich entschieden zu verweigern. Stattdessen soll durch Bibliotheksgesetze in den Bundesländern, durch Bibliotheksentwicklungspläne und durch die konsequente Förderung von Kooperationen mit anderen Bildungseinrichtungen das Bibliotheksangebot in den Städten und Gemeinden gestärkt werden.

Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) Im Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) sind ca. 2.000 Bibliotheken aller Sparten und Grössenklassen Deutschlands zusammengeschlossen. Der gemeinnützige Verein dient seit mehr als 60 Jahren der Förderung des Bibliothekswesens und der Kooperation aller Bibliotheken. Sein Anliegen ist es, dieWirkung der Bibliotheken in Kultur und Bildung sichtbar zu machen und ihre Rolle in der Gesellschaft zu stärken. Zu den Aufgaben des dbv gehört auch die Förderung des Buches und des Lesens als unentbehrliche Grundlage für Wissenschaft und Information, sowie die Förderung des Einsatzes zeitgemäßer Informationstechnologien.

Kontakt: Deutscher Bibliotheksverband e.V.
Barbara Schleihagen, Geschäftsführerin, Tel.: 0 30/644 98 99 12
E-Mail: dbv@bibliotheksverband.de
http://www.bibliotheksverband.de
http://www.bibliotheksportal.de