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31. Juli 2025
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In der Ausgabe 4/2025 (Juni 2025) lesen Sie u.a.:

  • Neue Anforderungen an Führungs­kompetenz in wissenschaftlichen Bibliotheken
  • KI in der Katalogisierung: Drei Chatbots auf dem Prüfstand
  • Mehr als nur eine ID: Warum Forscher ORCID nutzen und warum nicht
  • Anxiety in der Hochschullehre: zögerlicher Einsatz von ChatGPT
  • Smart Reading in Bibliotheken: Aktive Beteiligung von Leser:innen
  • Kinder im digitalen Zeitalter:
    OECD-Bericht zeigt Handlungsbedarf für Politik und Bildungseinrichtungen
  • Bibliotheken und ihre Rolle beim Klimaschutz
  • Initiative für eine unabhängige Infrastruktur biomedizinischer Literatur –
    ZB MED entwickelt PubMed Alternative
  • Leiterin der Library Of Congress entlassen
  • Data Citations –
    Datenauswertung in Bibliotheken
  • Unternehmen investieren gezielt
    in künstliche Intelligenz
  • Springer Nature spendet KI-Werkzeug „Geppetto“ an die Verlagsbranche zur Bekämpfung betrügerischer Einreichungen
  • Die San José State University
    setzt auf Ihren ersten KI-Bibliothekar
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Königliche Bibliothek Den Haag digitalisiert historische Zeitungen -
CCS übernimmt Europas größtes Digitalisierungsprojekt für Zeitungen

Hamburg - Die Königliche Bibliothek in Den Haag, die Nationalbibliothek der Niederlande, hat sich zur Digitalisierung von 8 Millionen historischen Zeitungsseiten entschlossen. Die Bibliotheksnutzer erhalten einen digitalen Zugang auf 400 Jahre Zeitgeschichte. Darüber wurde ein Vertrag mit der deutschen Firma CCS Content Conversion Specialists unterzeichnet. Das durch ein nationales Programm der Niederlande geförderte Projekt ist auf drei Jahre terminiert. Seit Dezember 2008 läuft die Produktion: Es werden mehr als 200.000 Zeitungsseiten pro Monat digitalisiert. Ziel ist, bereits im Frühjahr 2009 die ersten Ergebnisse für die Nutzer online zu stellen.

Die technische Herausforderung des Projektes besteht für CCS darin, dass niederländische Zeitungen aus den letzten 400 Jahren digitalisiert werden – von der ersten je erschienenen niederländischen Zeitung von 1618 aus Amsterdam bis ins 20. Jahrhundert hinein. Dass sich Papier, Größe, Gestaltung, Schrift, ja sogar Sprache in diesem Zeitraum völlig verändert haben, liegt auf der Hand. Alle müssen aber in gleich exzellenter Qualität in digitale Originale konvertiert werden.

Außerdem stellt es eine Herausforderung dar, die zahlreichen Supplementbände mit den Tageszeitungen so zu einem digitalen Original zu verbinden, dass sie für den Nutzer durchgängig zu lesen sind.

CCS arbeitet als Generalunternehmer mit der niederländischen Firma M+R in Kampen zusammen, die mit einem DIN A 0 und vier DIN A 1- Flachbettscannern das manuelle Scanning übernimmt. Die Qualitätssicherung, das Technologie-Know How und die Projektsteuerung werden durch CCS, sein Tochterunternehmen CCS Romania und seine Partner Planman in Indien und Digital Divide Data in Kambodsha abgedeckt.

Jede Woche fährt ein Lastkraftwagen mit Specialcases voller sorgfältig verpackter Zeitschriftenbände und Mikrofilme von der Königlichen Bibliothek in Den Haag nach Kampen zur Firma M+R und zurück. Nur etwa 10 Prozent der zu digitalisierenden Zeitungen sind bereits per Mikrofilm erfasst.

In den Niederlanden, wo in den letzten vier Jahrhunderten mehr als 7.000 landesweite, regionale und lokale Zeitungen erschienen sind, wird sehr großer Wert auf die in ihnen enthaltenen unersetzlichen Informationen über die Geschichte der Gesellschaft, der Politik, Wirtschaft, Kunst, Kultur und Wissenschaft gelegt. Die Niederländer wertschätzen ihre Zeitungen als eine unverzichtbare Quelle von Informationen für die Forschung auf vielen Gebieten; von der Geschichte und Technikgeschichte bis zur Sprachwissenschaft. Zeitungen, die als flüchtige Ware für den Tag produziert werden, sind - auf dünnem und schlechtem Papier gedruckt – besonders vom Zerfall betroffen. Angesichts dessen hat man sich in den Niederlanden entschlossen, auf breiter Front Zeitungen zu digitalisieren. So kommen die jetzt von CCS zu digitalisierenden Bestände auch nicht nur aus der Königlichen Bibliothek in Den Haag selbst, sondern beispielsweise auch aus Bibliotheken in Groningen, Maastricht und Nimwegen. So entsteht an der Königlichen Bibliothek den Haag, wie es der Aufgabe einer Nationalbibliothek entspricht, nach und nach eine umfassende Onlinebibliothek der niederländischen Zeitungen.

CCS-Geschäftsführer Richard Helle freut sich über den Großauftrag: „Im Jahr 2005 lud uns die Library of Congress zu einem Forschungsprojekt ein, das die wissenschaftlichen Standards des Digitalisierens von historischen Zeitungen erarbeitete. 2006 haben wir innerhalb weniger Wochen die gesamte Ausgabe des britischen „Daily Mirror“ in eine Online - Bibliothek überführt. Das waren 1,25 Millionen Seiten in unterschiedlichen Formaten.

Seitdem fühlen wir uns beim Digitalisieren von Zeitungen ganz in unserem Element und bringen viele wertvolle Erfahrungen mit.“

Da die Digitalisierung von Zeitungen des 20. Jahrhundert urheberrechtlichen Einschränkungen unterliegt, werden in den Niederlanden zurzeit über dieses Thema ernsthafte und lösungsorientierte Gespräche zwischen den verschiedenen Verbänden und Organisationen geführt.

Die Geschichte der weltweiten Sicherung und Bewahrung des kulturellen Erbes bzw. des Wissens der Welt durch Digitalisieren und nachhaltige Langzeitspeicherung wird durch das Großprojekt der niederländischen Nationalbibliothek wieder ein Stück weiter geschrieben Der sich gerade erst öffnende Markt birgt ein riesiges Potential.
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