16. Oktober 2024
  WEITERE NEWS
Aktuelles aus
L
ibrary
Essentials

In der Ausgabe 7/2024 (Oktober 2024) lesen Sie u.a.:

  • Zeitschriftennutzung in Bibliotheken: Download-Konzentration und Open Access
  • Open Access killed the Journal Star?
  • Fehlende Trans­pa­renz und Regelungen beim Einsatz von KI-Chatbots in wissenschaftlichen Verlagen
  • AI Literacy: Kompetenzmodell verstehen
    und verantwortungsvoll nutzen
  • Dein neuer Kollege KI – Freund oder Feind?
  • KI-Agents: Informationsbeschaffung
    der Zukunft
  • KI-Revolution in Bibliotheken:
    Neues Framework für AI Literacy gefordert
  • IFLA Trend Report 2024: Globale Trends
    und ihre Auswirkungen auf Bibliotheken
  • Die wirtschaftlichen Auswirkungen des
    E-Lending in Öffentlichen Bibliotheken
    auf den Publikumsmarkt
  • Wenn Bibliotheken im Dunkeln stehen
  • Frei von Zwängen:
    MIT-Bibliotheken erfolgreich ohne Elsevier
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 6 / 2023

BIOGRAFIEN
Vergessene Frauen werden sichtbar

FOTOGRAFIE
„In Lothars Bücherwelt walten magische Kräfte.“
Glamour Collection, Lothar Schirmer, Katalog einer Sammlung

WISSENSCHAFTSGESCHICHTE
Hingabe an die Sache des Wissens

MUSIK
Klaus Pringsheim aus Tokyo
Ein Wanderer zwischen den Welten

MAKE METAL SMALL AGAIN
20 Jahre Malmzeit

ASTRONOMIE
Sonne, Mond, Sterne

LANDESKUNDE
Vietnam – der aufsteigende Drache

MEDIZIN | FOTOGRAFIE
„Und ja, mein einziger Bezugspunkt
bin ich jetzt selbst“

RECHT
Stiftungsrecht und Steuerrecht I Verfassungsrecht I Medizinrecht I Strafprozessrecht

uvm

Alle Kristallstrukturen kleiner Moleküle auf einen Blick

FIZ Karlsruhe und CCDC vereinbaren Kooperation für ein gemeinsames Projekt,
das den gleichzeitigen Zugriff auf zwei voneinander unabhängige Datenbanken ermöglicht.

FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur (FIZ Karlsruhe) und das Cambridge Crystallographic Data Centre (The CCDC) geben den Beginn eines gemeinsamen Entwicklungsprojekts bekannt. Damit wird es erstmals möglich, Daten zu Kristallstrukturen über alle Chemie-Disziplinen – Organik, Anorganik, Metallorganik – hinweg gemeinsam zu deponieren und zugänglich zu machen. Die daraus resultierenden Funktionalitäten – die Suche in über einer Million kristallographischer Strukturen und die zentrale Deponierung von Daten für die Cambridge Structural Database (CSD) des CCDC und FIZ Karlsruhes Inorganic Crystal Structure Database (ICSD) sowie die ihnen zugrundeliegenden CIF-Depots – bieten große Vorteile für Forscher und Lehrende in allen Chemie-Disziplinen. Zwei zuverlässige Datenbankbetreiber im Bereich Chemie schließen sich zusammen, um den umfassenden Zugriff auf sämtliche jemals veröffentlichten Strukturen zu ermöglichen. Darüber hinaus sind alle Einträge durch Links mit Veröffentlichungen und Informationsquellen von Drittanbietern verknüpft. Besonders interessant ist diese Entwicklung für Wissenschaftler, deren Forschung die Grenzen zwischen organischer, anorganischer und metallorganischer Chemie überschreitet.  

CCDC und FIZ Karlsruhe arbeiten bereits seit langem eng zusammen. CSD ist das weltweit führende Repositorium für organische und metallorganische Kristallographiedaten und enthält über 875.000 Einträge zu sämtlichen veröffentlichten Strukturen. ICSD erfüllt denselben Zweck für die anorganische Chemie und umfasst mehr als 185.000 Strukturen, die Datenbankinhalte überschneiden sich jedoch kaum. Die jüngsten Fortschritte in verschiedenen Bereichen der Materialforschung, z. B. Forschungen zur Entwicklung neuer Batterien, Gasspeichersysteme, Zeolithe, Katalysatoren, Magnete und Treibstoffzusätze, haben die Schwierigkeiten verdeutlicht, denen sich Forscher auf diesen Gebieten ausgesetzt sehen, weil sie mit zwei voneinander unabhängigen Datenquellen arbeiten müssen. CCDC und FIZ Karlsruhe arbeiten ab sofort an einem gemeinsamen Kristallstrukturdepot und damit an einer Lösung, die es Chemikern ermöglicht, auf die für sie interessanten Strukturen aus beiden Repositorien in einem Schritt zuzugreifen. Entsprechend können Kristallographen ihre Daten dann auch in einem gemeinsamen Portal zentral deponieren. Die vorhandenen Arbeitsabläufe zur professionellen Datenpflege und -veröffentlichung sowohl bei FIZ Karlsruhe als auch bei CCDC werden beibehalten, sodass die Nutzer nach wie vor über die Datenbanken CSD und ICSD Zugang zu hochwertigen Daten und fortschrittlichen Analysefunktionalitäten haben, auf die sie sich verlassen können.  

„Die vereinbarte Zusammenarbeit von FIZ Karlsruhe und CCDC bringt große Vorteile für die Community. Sie profitiert davon, dass Forschungsdaten besser zugänglich gemacht werden, weil in dem gemeinsamen Portal alle anorganischen und organischen Kristallstrukturen zentral an einer Stelle deponiert und abgerufen werden können“, betont Sabine Brünger-Weilandt, Direktorin und Geschäftsführerin von FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur.  

„Die International Union of Crystallography begrüßt dieses neue Entwicklungsprojekt und die vereinfachte Deponierung von Kristallstrukturen, die dadurch möglich wird. Wir fördern Synergien zwischen Kristallographie-Datenbanken und erwarten, dass die Zusammenarbeit von CSD und ICSD zu einer Zunahme bei der Datendeponierung führen wird und die Daten leichter zugänglich werden“, kommentiert Peter Strickland, Executive Managing Editor, IUCr Journals.  

Planungen und Entwicklungsarbeit für die Zusammenarbeit haben bereits begonnen. Die ersten Ergebnisse werden im Laufe des Jahres 2017 veröffentlicht und über www.ccdc.cam.ac.uk und www.fiz-karlsruhe.de abrufbar sein. Die beiden Datenbanken ICSD und CSD werden wie bisher auch unabhängig voneinander über CCDC bzw. FIZ Karlsruhe angeboten und weiterentwickelt.