b.i.t.online 3 / 2018
Reportagen
Open Science: welche Regeln braucht Offenheit?
Bericht von der Open Science Conference am 13./14. März 2018 in Berlin
Elgin Helen Jakisch
Bereits zum 5. Mal tagten in Berlin die Befürworter der „Offenen Wissenschaften“.
Organisiert von der Leibniz-Gemeinschaft, dem Forschungsverbund
Science 2.0 und der ZBW, dem Leibniz-Informationszentrum
Wirtschaft, diskutierten die Experten auf der zweitätigen Open-ScienceKonferenz
Anforderungen bei der Anwendung der FAIR-Prinzipien beim
Forschungs- datenmanagement. Mit etwa 220 Teilnehmern namhafter
Forschungsinstitutionen aus 35 Ländern ist diese Konferenz international
ausgerichtet. Ähnlich wie bei Open Data will man Forschungsergebnisse
als Gemeingut verstanden wissen. „Fortschritt lebt vom Austausch
des Wissens“, wusste schon Einstein und betonte damit den kommunikativen
Aspekt des wissenschaftlichen Arbeitens. In den heutigen
digitalen Zeiten bedeutet dies vor allem eines: Datenaustausch.
didacta 2018: Eine Bildungslandschaft in der digitalen Pubertät
Die Bildungsmesse didacta 2018 in Hannover zeigte ein großes Dilemma
zwischen
den Lehrplänen, der Ausbildung der Lehrenden, schulischen Digitalkonzepten
und
dem Bildungsbedarf für das Leben in der digitalisierten Welt.
Anne Schneller und Vera Münch
57 Minuten vor der offiziellen Eröffnung der didacta 2018 ging es auf der Bühne bereits
zum ersten Mal um fehlende Informationskompetenz: „Studierende gehen nicht mehr in die
Bibliothek“, so Professor Dr. Matthias Degen in seiner Anmoderation der einstündigen
Zeremonie. „Sie schauen im Internet nach, sie googeln und sie finden tatsächlich eine
Antwort.“ Die Frage sei immer nur, „ob es eine verlässliche Antwort ist“. Daraufhin
angesprochen, hätte einer seiner Studenten lässig bemerkt: „Ich bin noch in der
digitalen Pubertät.“
Dieses Erlebnis bewog Degen zur Fragestellung: „Vielleicht sind
wir alle, vielleicht ist auch die gesamte Bildungslandschaft in der digitalen Pubertät?“
Fünf Tage Bildungsgipfel im Flachland, so das Motto der Messe, bestätigten seine
Vermutung, auch wenn der folgende Bericht phasenweise einen anderen Eindruck vermitteln mag.
Wir haben uns auf die Bemühungen zur Integration des Digitalen konzentriert; auf der Messe
durchaus präsent. Im Schul- und Ausbildungswesen sind sie noch nicht angekommen. Vielleicht
sind die Bibliotheken ja schneller?
Erstes Coffee Lecture-Anwendertreffen
am Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Diana M. Tangen
Die KIT-Bibliothek in Karlsruhe veranstaltete am 19. April 2018 ein Anwendertreffen zu dem
neuen Kurzformat „Coffee Lectures“. Diese Form der niederschwelligen
Informationsvermittlung wird seit 2015 im Bereich Informationskompetenz an verschiedenen
wissenschaft- lichen Bibliotheken eingesetzt und erfreut sich wachsender Popularität.
Ziel
des Anwendertreffens war es, den Erfahrungsaustausch zwischen denjenigen Bibliotheken zu
fördern, die ein solches Format einsetzen. Gerade die Erfahrungen aus der Praxis sollten im
Fokus der Veranstaltung stehen. Mit rund 80 Teilnehmern aus Deutschland und der Schweiz war
die Veranstaltung sehr gut besucht.