b.i.t.online 3 / 2018
Fachbeiträge
„Data Curation” als Leitbegriff für eine neue Facette
im bibliothekarischen Berufsbild
Reinhard Altenhöner
Das Management von Forschungsdaten und die Sicherung ihrer dauerhaften Verfügbarkeit über
den gesamten Lebenszyklus hinweg von der ersten Planung bis hin zur Nutzung durch andere wird
zunehmend als eine wichtige Aufgabe auch von Bibliotheken verstanden. Dieser Anspruch wird auch im
Papier „Wissen-
schaftliche Bibliotheken 2025“ der Sektion 4 des dbv deutlich, das den Bibliotheken in
Kooperation mit anderen Trägern der Informationsinfrastruktur eine dezidierte Aufgabe zuweist. Über
den genauen Zuschnitt dieser Aufgabe und das inhaltliche Profil in einem Kooperationsgefüge bestehen
allerdings noch Unsicherheiten.
Die TIB Labs: Eine Plattform für experimentelle digitale Dienstleistungen,
Prototypen und Beta-Versionen der Technischen Informationsbibliothek
Felix Saurbier mit Bastian Drees, Alexandra Garatzogianni, Angelina Kraft und Lucia Sohmen
Mit dem Übergang zu einer digitalen Informations- und Wissens- gesellschaft stehen wissenschaftliche
Bibliotheken vor großen Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Rolle
Bibliotheken künftig spielen werden und was ihre
Kernaufgaben und -kompetenzen ausmachen wird.
Fest steht, dass das traditionelle Leistungsangebot zunehmend in Frage gestellt wird
und Bibliotheken in Zukunft zusätzliche Aufgaben übernehmen und neue Kompetenzen entwickeln müssen.
Handschriftenerkennung für historische Schriften. Die Transkribus Plattform
Günter Mühlberger und Tamara Terbul
Maschinenlernende Verfahren benötigen Daten – und je mehr Daten zur Verfügung stehen, desto besser
die Ergebnisse. Im Fall historischer Schriften sind das korrekte Transkriptionen und die dazugehörigen
Bildausschnitte einer einzelnen Zeile.
Diese Trainingsdaten zentral zu sammeln und neue Modelle auf den aggregierten Daten zu generieren, um diese Modelle dann wieder anderen Benutzern zur Verfügung stellen zu können, das war der Grundgedanke bei der Konzeption der Transkribus Plattform.
Denn obwohl alle Dokumente in Transkribus grundsätzlich
Diese Trainingsdaten zentral zu sammeln und neue Modelle auf den aggregierten Daten zu generieren, um diese Modelle dann wieder anderen Benutzern zur Verfügung stellen zu können, das war der Grundgedanke bei der Konzeption der Transkribus Plattform.
Denn obwohl alle Dokumente in Transkribus grundsätzlich
privat sind und nur für den jeweiligen Benutzer, der die Daten ins System
eingebracht hat, sichtbar sind, können doch die daraus generierten Modelle bedenkenlos geteilt werden.+
Mehr als 10.000 Benutzer aus der ganzen Welt haben sich bereits in der Plattform registriert – und mehr als 400 verschiedene Handschriftenmodelle wurden schon in den unterschiedlichsten Sprachen und Alphabeten trainiert. Im dritten Jahr der Plattform werden die in der Plattform erzielten Netzwerkeffekte nun erstmals sichtbar.
Mehr als 10.000 Benutzer aus der ganzen Welt haben sich bereits in der Plattform registriert – und mehr als 400 verschiedene Handschriftenmodelle wurden schon in den unterschiedlichsten Sprachen und Alphabeten trainiert. Im dritten Jahr der Plattform werden die in der Plattform erzielten Netzwerkeffekte nun erstmals sichtbar.
Open Source Software in Bibliotheken –
von Produkten zu flexiblen Infrastrukturen (Teil 2)
Jens Wonke-Stehle und Matthias Finck
Bei der Nutzung von Open Source Software in Bibliotheken ist seit einiger Zeit der Trend zu erkennen,
dass sich die Software- landschaften von der Produktorientierung zur Infrastruktur- orientierung entwickeln
– siehe Teil 1 des Beitrags.
Ein technologisches Beispiel für diese Wandlung sind bibliotheksspezifische Entwicklungen im TYPO3-Umfeld. Im Laufe der Zeit entstehen immer mehr bibliotheksspezifische Erweiterungen,
Ein technologisches Beispiel für diese Wandlung sind bibliotheksspezifische Entwicklungen im TYPO3-Umfeld. Im Laufe der Zeit entstehen immer mehr bibliotheksspezifische Erweiterungen,
die die Benutzungsschnittstellen früherer Systeme ersetzen. So übernimmt z.B. die Extension Kitodo.Publication weitestgehend die Funktionalität des redaktionellen Backends eines Dokumenten- servers, während wahlweise Kitodo.Presentation oder TYPO3 Find in der Darstellung der Objekte zum Einsatz kommen. Große Teile der Benutzungsschnittstelle bzw. der Verwaltungs-/Redaktionsschicht werden von TYPO3 abgedeckt.